Caritas: Bevorzugtes Asyl für syrische Christen legitim

6. September 2013 in Österreich


Caritas-Auslandshilfechef Schweifer: Bei Auswahl der Flüchtlinge auf Perspektiven vor Ort Rücksicht nehmen – In Syrien sind die Christen als spezielle Gruppe zwischen den Fronten der Islamisten und des Assad-Regime besonders gefährdet


Wien (kath.net/KAP) Wenn es um die Aufnahme syrischer Flüchtlinge in Österreich geht, dann ist es legitim, die Christen besonders im Blick zu haben. Das hat Caritas-Auslandshilfechef Christoph Schweifer am Mittwoch im Gespräch mit "Kathpress" betont.

Grundsätzlich gelte, dass humanitäre Hilfe stets unabhängig von Nationalität, Religion oder politischer Überzeugung geleistet werden müsse. Bei der Aufnahme gelte es aber zu beachten, welche Perspektive die betroffenen Menschen in der Region haben. Und hier seien die Christen in Syrien als spezielle Gruppe zwischen den Fronten der Islamisten und des Assad-Regime besonders gefährdet. Schweifer wörtlich: "Insofern ist es legitim und wichtig, bei der Auswahl der Flüchtlinge auf die prekäre Situation der Christen Rücksicht zu nehmen. Gleichzeitig darf das aber nicht exklusiv gesehen werden."

Schweifer räumte ein, dass die Situation in Syrien und den Flüchtlingslagern in den Nachbarstaaten für alle Menschen dramatisch sei. Christen seien aber fast überall im ganzen Nahen Osten in einer schwierigen Situation und von Vertreibung bedroht. In Syrien drohten Zustände wie im Irak, wo es in bestimmten Teilen überhaupt keine Christen mehr gibt.

Dass Österreich nun 500 Personen aufnimmt, bezeichnete Schweifer als "ersten wichtigen Schritt". Die Caritas verbinde damit aber die Hoffnung, dass ein Resettlement-Programm folgen wird. Damit würde die gesamte Prozedur von der Auswahl der Flüchtlinge bis zum Asylverfahren über das UNHCR laufen. Das sei derzeit leider noch nicht der Fall.

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