Dominus Iesus: das Zeichen der Anbetung des einzigen Herrn

7. September 2013 in Aktuelles


Franziskus-Perle des Tages: Christen ohne Christus verlieren sich in pharisäischen Frömmigkeitsübungen oder suchen Privatoffenbarungen. Für den Christen mit Christus kommt alles von Jesus und führt zu ihm hin. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Der Christ darf nie vergessen, dass der Mittelpunkt seines Lebens Jesus Christus ist. Es gilt, die Versuchung zu überwinden, „Christen ohne Jesus“ oder Christen zu sein, die Frömmigkeitsübungen ohne Jesus suchen. Dies erklärte Papst Franziskus in seiner Predigt zur heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ ausgehend vom Evangelium des Tages (Lk 6,1-5).

Der Papst konzentrierte seine Betrachtungen auf die absolute Zentralität Christi im Leben des Gläubigen: „Jesus ist der Mittelpunkt. Jesus ist der Herr“. Dennoch sei es so, dass dieses Wort nicht immer gut verstanden werde. Jesus nämlich „ist nicht irgendein Herr, sondern DER Herr, der einzige Herr“. So sei Christus, der Herr, der Mittelpunkt, der uns neu schaffe und gründe. Die Pharisäer dagegen, von deren Tadel im heutigen Evangelium die Rede sei, hätten den Mittelpunkt ihrer Religiosität in die vielen Gebote gesetzt. Auch heute sei es so, dass – „wenn Jesus nicht der Mittelpunkt ist – viele andere Sachen an dessen Stelle treten werden“. So könne man auf die vielen „Christen ohne Christus, ohne Jesus“ stoßen.

Zu diesen zählen für Franziskus zum Beispiel jene, „die die Krankheit der Pharisäer haben und Christen sind, die ihren Glauben, ihre Religiosität in viele Gebote setzen: in viele... ‚Ach, ich muss das tun, und das, und jenes...’. Christen nur der Haltung nach... ‚Warum tust du denn das?’ – ‚Nein, das muss man tun!’. ‚Aber warum?’ – ‚Ach, das weiß ich nicht, aber man muss das tun’. Und Jesus, wo ist Jesus? Ein Gebot gilt, wenn es von Jesus kommt: ich tue das, weil der Herr will, dass ich das tue. Weil ich aber ein Christ ohne Christus bin, tue ich das und weiß nicht, warum ich es tun soll“.

Dann gebe es noch andere „Christen ohne Christus: „jene, die nur die Frömmigkeitsübungen suchen“, allerdings ohne Jesus. „Wenn dich deine Frömmigkeitsübungen zu Jesus bringen“, so der Papst weiter, „dann ist das in Ordnung. Wenn du aber allein dabei bleibst, stimmt etwas nicht“.

Es gebe noch eine weitere Gruppe von „Christen ohne Christen“: jene, die etwas seltene und spezielle Dinge suchten, „jene, die hinter Privatoffenbarungen her sind“, während die Offenbarung mit dem Neuen Testament abgeschlossen sei. In diesen Christen stellte Franziskus das Verlangen fest, „zum Spektakel der Offenbarung zu gehen, etwas Neues zu spüren“. Sie mahnte der Papst, das Evangelium zur Hand zu nehmen:

„‚Aber Pater, was ist die Regel, um ein Christ mit Christus zu sein und nicht Christen ohne Christus zu werden? Und was ist das Zeichen dafür, dass ein Mensch ein Christ MIT Christus ist?’ Die Regel ist ganz einfach: nur das gilt, was dich zu Jesus bringt, und nur das gilt, was von Jesus kommt. Jesus ist der Mittelpunkt, der Herr, wie er selbst sagt. Bringt dich das zu Jesus? Dann geh weiter. Dieses Gebot, diese Haltung, stammen sie von Jesus? Dann geh weiter. Wenn es dich aber nicht zu Jesus bringt und wenn es nicht von Jesus kommt, sondern... wer weiß woher, dann ist das ein wenig gefährlich“.

Das Zeichen dafür, dass man ein Christ mit Jesus sei, sei einfach, so der Papst abschließend. Es ist jenes des Blindgeborenen, der sich vor Jesus niederwirft, um ihn anzubeten: „Wenn es dir aber nicht gelingt, Jesus anzubeten, dann fehlt dir etwas. Eine Regel, ein Zeichen. Die Regel ist: ich bin ein guter Christ, ich bin auf dem Weg des guten Christen, wenn ich das tue, was von Jesus kommt, und wenn ich das tue, was mich zu Jesus bringt, weil er der Mittelpunkt ist. Das Zeichen ist: ich bin fähig, anzubeten; die Anbetung. Das Gebet der Anbetung vor Jesus. Der Herr lasse uns begreifen, dass allein er der Herr ist, der einzige Herr. Und er schenke uns auch die Gnade, ihn zu lieben, ihm nachzufolgen, auf der Straße zu gehen, die er uns gelehrt hat“.

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