Selbst unter Einsiedlern gilt das als außergewöhnlich

10. September 2013 in Spirituelles


Orthodoxer Mönch lebt seit 20 Jahren in der Tradition der Säulenheiligen. Die Einsiedelei des 59-Jährigen befindet sich in 40 Meter Höhe auf einer Felsennadel in einer rauen Bergregion in Georgien


Chiatura (kath.net/pl) Selbst unter den Eremiten gilt das als außergewöhnlich: Seit 20 Jahren lebt der orthodoxe Mönch Maxime Qavtaradze (Foto) in Georgien in über 40 Meter Höhe einsam auf der Spitze der Katskhi-Säule. Möchte er Kontakt zur Außenwelt haben, muss der 59-Jährige 20 Minuten lang eine Leiter hinunterklettern – und danach wieder hinauf. Diese nicht ungefährliche Tour macht er zweimal die Woche, um dann in Gemeinschaft zu beten. Denn zu Füßen der Felsnadel befindet sich ein kleines Kloster mit Mönchen, die Schüler des Eremiten sind. Seine Lebensmittel und alles, was er sonst benötigt, wird von diesem „Basislager“ aus durch einen handbetriebenen Seilzug nach oben befördert.

Der Einsiedler hatte offenbar schon als Kind die Hoffnung, in die altchristliche Tradition der Styliten, der Säulenheiligen, einzutreten. In seiner Jugend verirrte er sich allerdings in Alkohol und Drogenhandel, erst ein Gefängnisaufenthalt hat ihm die Augen geöffnet. Da er eine Zeitlang Kranfahrer gewesen war, hat er keine Höhenangst. „Hier oben in der Stille kann man Gottes Gegenwart fühlen“, so sagt der Mönch nach Angabe der britischen Tageszeitung „Daily Mail“. Qavtaradze legte 1993 seine Mönchsgelübde ab. Als er 1995 auf die Säule zog, fand er nur Ruinen vor und übernachtete die ersten zwei Jahre in einem ausrangierten Kühlschrank.

Auf seiner „Säule“ hat der Mönch ungefähr 150 Quadratmeter Grundfläche zur Verfügung, das entspricht etwa 10 mal 15 Metern. Gegen das raue Klima der Bergregion schützt ihn inzwischen eine Steinhütte. Die kleine Kirche, die dem griechischen Mönch und Theologen Maximus Confessor geweiht ist, nimmt allein schon 3,5 mal 4,5 Meter Fläche ein, sie ist aus den Ruinen einer mittelalterlichen Kirche wiederaufgebaut (möglicherweise aus dem 10. Jahrhundert), eine frühere Nutzung dieser Kirche durch Styliten gilt als wahrscheinlich. Unter der Kirche liegt eine winzige Krypta (2 mal 1 Meter), die auch schon als Bestattungsort genutzt wurde.


Säulenheiliger: Eremit Maxime Qavtaradze


Kurzreportage über den Säulenheiligen (Auch dann hochinteressant, wenn man kein Georgisch versteht!)


Orthodoxer Eremit lebt als Säulenheiliger - So lebt und betet er



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