16. September 2013 in Deutschland
Früherer Präsident des Kinderschutzbundes, der 1996 gestorbene Walter Bärsch, war Gründungsmitglied des pädophilenfreundlichen «Arbeitskreises Humane Sexualität» und vertrat in einem Kinderschutzbund-Buch offen pädophile Positionen
Berlin (kath.net/KNA) Nach den Kirchen, den Grünen und einer früheren Jugendorganisation der FDP muss sich jetzt auch der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) mit Vorwürfen wegen Pädophilie in den eigenen Reihen auseinandersetzen. DKSB-Präsident Heinz Hilgers kündigte am Freitag in Berlin eine lückenlose und unabhängige Aufarbeitung der Vorwürfe an. Ebenso wie die Grünen beauftragte der Kinderschutzbund das Institut für Demokratieforschung der Universität Göttingen unter Professor Franz Walter, «eine unabhängige Untersuchung der Einflüsse pädophiler Netzwerke und Akteure auf den Deutschen Kinderschutzbund und andere soziale Bewegungen durchzuführen und diese offen zu legen».
Walter hatte vor wenigen Tagen im Rahmen seiner Forschung zu den Grünen mitgeteilt, dass pädosexuelle Lobbygruppen auch beim Kinderschutzbund Einfluss ausgeübt hätten. Demzufolge war der langjährige und 1996 gestorbene Präsident des Kinderschutzbundes, Walter Bärsch, zugleich Gründungsmitglied des pädophilenfreundlichen «Arbeitskreises Humane Sexualität». Bärsch war Erziehungswissenschaftler und Psychologe und von 1981 bis 1991 Präsident des DKSB, später Ehrenpräsident.
In seine Amtszeit fiel laut Walter auch die Veröffentlichung des Buches «Sexuelle Gewalt gegen Kinder», in dem es heißt: Das Recht auf «sexuelle Selbstbestimmung durch die Kinder selbst» werde eingeschränkt, «indem sexuelle Kontakte zwischen einem Kind und einem Erwachsenen generell, ohne Ausnahme, unter Strafandrohung gestellt werden». Herausgeber war der Deutsche Kinderschutzbund. Ebenfalls in die Amtszeit Bärschs fällt das Erscheinen einer Ausgabe der Verbandszeitung «Kinderschutz aktuell», in der mehrere Autoren unter dem Titel «Spannungsfeld Sexualität» offen pädophile Positionen vertraten.
Hilgers sprach am Freitag von «inakzeptablen Aussagen in Schriften des Kinderschutzbundes aus den 1980er Jahren». Schon die Diskussion über die Liberalisierung von Pädosexualität «verletzt massiv die Gefühle der Betroffenen und hat im Deutschen Kinderschutzbund keinen Platz. Sie hätte in der Geschichte nie stattfinden dürfen. Wir bedauern dies zutiefst!»
Hilgers hatte vor wenigen Tagen im Deutschlandfunk erklärt, er und die Führungsspitze des Kinderschutzbundes hätten von der Mitgliedschaft Bärschs in der Lobbygruppe nichts gewusst. Auf den Gedanken, dass Pädophile sich als Funktionäre in den Verband einschleichen könnten, sei man bislang nicht gekommen. Während der 20 Jahre seiner eigenen Präsidentschaft habe der Kinderschutzbund sich engagiert gegen Gewalt gegen Kinder eingesetzt und sehr klar gemacht, dass es sich bei sexuellen Kontakten zwischen Erwachsenen und Kindern immer um Gewalt gegen Kinder handle. Schon früh seien auch Schutzkonzepte entwickelt worden.
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