27. September 2013 in Chronik
Damit befinden sich jetzt auf allen Kontinenten Reliquien dieses Friedenskaisers - Bischof Adel Zaki: es bedürfe solcher Heiliger, um Frieden auch im Nahen Osten und besonders in Ägypten zu finden
Kairo (kath.net) Eine Reliquie des 2004 selig gesprochenen letzten Kaisers von Österreich und Königs von Ungarn, Karl I. aus dem Hause Österreich, wurde am Donnerstagabend (Ortszeit) in einem festlichen Pontifikalamt dem Apostolischen Vikar der Lateiner in Ägypten, Bischof Adel Zaki, übergeben. Bei der Feierlichkeit waren der Apostolische Nuntius in Ägypten, Erzbischof Jean-Paul Gobel, der Botschafter der Republiken Österreich und Ungarn sowie weitere Botschafter und weltliche wie kirchliche Würdenträger anwesend.
Damit befinden sich nunmehr auf allen Kontinenten Reliquien dieses Friedenskaisers (1887-1922). Bereits vor Jahren hatte der Pfarrer der Deutschsprachigen Katholischen Markusgemeinde in Kairo, Msgr. Joachim Schroedel, diese Idee ventiliert. Da derzeit eine Enkelin des Seligen, Erzherzogin Kinga, mit ihrem Mann, Baron von Erffa, dienstlich in Kairo sind, konnte der Plan nun verwirklicht werden.
Die Reliquie ex ossibus (aus den Gebeinen) des Sel. Kaisers Karl finden in der großen St.- Josephskirche in Kairos Innenstadt eine würdige Heimstätte. Der Pfarrer der römisch-katholischen Gemeinde, Abuna Francis, bereitet bereits eine Novene vor dem eigentlichen Festtag des Seligen, dem 21. Oktober, vor.
In seiner Predigt stellte Bischof Adel den Seligen als ein Vorbild des ständigen Bemühens um den Frieden vor Augen. In den nur zwei Jahren seiner Regentschaft (1916-1918) wurde er ein wahrer Volkskaiser, der immer wieder, aus tiefem Glauben heraus, die Versöhnung und den Frieden suchte. Bei seinen kaiserlichen Pflichten war er aber ebenso treuer und liebender Vater.
Zusammen mit seiner Frau Zita verstand er es, ein wahres Vorbild für einen christlichen, demütigen Monarchen zu sein. Er starb im Exil in Madeira in Armut und Krankheit.
Bischof Adel betonte, dass es gerade solcher Heiliger bedürfe, um Frieden auch im Nahen Osten und besonders in Ägypten zu finden. Nur aus dem festen Glauben in Gottes nie endende Barmherzigkeit kann Friede gelingen.
Besonders dankte er den Angehörigen der kaiserlichen Familie, die ein großes Zeichen auch für Völkerverständigung gesetzt hätten. Msgr. Schroedel wird in Vorträgen und Gottesdiensten den Seligen auch der deutschsprachigen Gemeinde in Ägypten näher bringen.
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