2. Oktober 2013 in Aktuelles
Gynäkologe übergab seine Instrumente des Todes an Papst Franziskus - Reaktion des Papstes: Diese Instrumente werde ich in mein Zimmer in Santa Marta bringen, ich werde heute Abend beten - Von Petra Lorleberg
Vatikan (kath.net/LSN/ACIprensa/pl) Vor meiner Bekehrung habe ich Abtreibungen durchgeführt und er habe seit langem den Wunsch gehabt, die Abtreibungsinstrumente dem Heiligen Vater zu übergeben. Dies sagte der Gynäkologe Dr. Antonio Oriente aus Messina/Süditalien. Der Papst erteilte dem Arzt bei einer kurzen persönlichen Begegnung unter Handauflegung den Segen. Zu der Begegnung kam es vor knapp zwei Wochen im Rahmen einer Papstaudienz für die Internationalen Vereinigung katholischer Ärzte.
Oriente war eigentlich nicht für eine Einzelbegegnung mit dem Papst vorgesehen gewesen. Doch er berichtete selbst, dass er seine Lebensgeschichte am Rand der Audienz einem Bischof erzählt habe, dieser habe dann Padre Georg (also Kurienerzbischof Georg Gänswein) informiert. Gänswein habe den Arzt daraufhin sofort und ohne Zögern zum Papst geführt und Oriente konnte seine Instrumente dem Papst persönlich übergeben. Papst Franziskus versprach dem Arzt: Diese Instrumente werde ich in mein Zimmer in Santa Marta bringen, ich werde heute Abend beten. Dann legte er mir die Hand auf und sagte Sie sind gesegnet, kämpfen Sie für das Leben.
Im Rückblick stellte der Arzt fest: Diese Instrumente des Todes wurden dem aktuellen Nachfolger Petri auf Erden zu Füßen gelegt, so wie der Tod Jesus zu Füßen gelegt wurde zugunsten des Lebens.
Die Motivation für seine berufliche Tätigkeit als Abtreibungsarzt sei ursprünglich der Wunsch nach Geld und Karriere gewesen, denn er stamme aus einer armen Familie. Er habe jahrelang Abtreibungen durchgeführt, gestand der Gynäkologe.
Doch als er die Kinderärztin Maria Carmela heiratete, eine Frau voller Liebe zu Kindern, begann der Gesinnungswechsel. Denn die Jahre vergingen, während das Ehepaar vergeblich auf ein Kind wartete und unter der Kinderlosigkeit litt. Ein christliches Ehepaar habe ihn zu einem Gebetstreffen eingeladen, erzählte der Arzt weiter, damit er etwas Frieden finde. Bei diesem Gebetstreffen habe er einen barmherzigen Gott kennengelernt. Während er vor einem Kruzifix saß, habe er einen Brief an den Herrn geschrieben, ein Art spirituelles Testament: Kein Tod mehr bis zum Tod. Denn er habe sich gefragt: Was für eine Sorte Sohn bin ich, dass ich der Mörder der Kinder von anderen bin? Ich verlasse die Kultur des Todes und widme mich dem Leben.
Inzwischen ist Oriente nicht nur Gründer und Vizepräsident der Italienischen Vereinigung katholischer Gynäkologen und Geburtshelfer sondern auch praktizierender Katholik. Kurze Zeit nach der Bekehrung des Arztes empfing das Ehepaar ein Kind, was für den Gynäkologen nach der jahrelangen Unfruchtbarkeit an ein Wunder grenzte.
Da Oriente nicht für die persönliche Begegnung mit Papst Franziskus vorgesehen gewesen war, rechnete er sich eigentlich keine Chancen darauf aus, dem Papst die Abtreibungsinstrumente persönlich überreichen zu können. Trotzdem, so Oriente, habe er die Instrumente auf seinem Flug von Messina nach Rom mitgenommen, was ihn einige Überzeugungsarbeit beim Sicherheitspersonal des Flughafens sowie mehrere dringende Stoßgebete gekostet habe. Doch nun hat mir der Papst den Auftrag gegeben, die Pro-Life-Botschaft zu verkündigen und das Leben selbst zu verteidigen.
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Foto © Osservatore Romano
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