4. Oktober 2013 in Chronik
Papst Franziskus hob bei seinem Besuch im Bischofspalais die Persönlichkeit des Bischofs Placido Nicolini hervor, der Hunderten Juden geholfen hatte, indem er sie in Klöstern der Stadt versteckte.
Assisi (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat in Assisi gemeinsam mit Armen in einer Caritas-Station zu Mittag gegessen. Nach der Messe am Freitag auf dem Vorplatz der Franziskus-Basilika fuhr er zur Mensa der katholischen Hilfsorganisation nahe dem Bahnhof dermittel italienischen Kleinstadt. Unterdessen folgte Italiens Ministerpräsident Enrico Letta, der zur Papstmesse nach Assisi gekommen war, einer Einladung in den Konvent der Franziskaner. An dem gemeinsamen Essen nahmen auch Senatspräsident Pietro Grasso sowie rund 90 Bürgermeister aus der Region Umbrien teil.
Zuvor hatte Franziskus an den Einsatz der italienischen Kirche für verfolgte Juden während der deutschen Besatzungszeit (1943/44) erinnert. Bei seinem Besuch im Bischofspalais hob er die Persönlichkeit Bischof Placido Nicolinis (1928-73) hervor, der Hunderten Juden geholfen hatte, indem er sie in Klöstern der Stadt versteckte. Die Geheimaktion sei vom Bischofshaus aus organisiert worden, erinnerte der Papst.
Nicolini hatte - nach einem Rundschreiben von Papst Pius XII. vom 16. September 1943 - gemeinsam mit seinem Privatsekretär Aldo Brunacci rund 300 Juden gerettet, indem er sie in den verschiedenen Männer- und Frauenklöstern verstecken ließ. Beide Kirchenleute wurden später vom Staat Israel als "Gerechte unter den Völkern" geehrt. Ihren spektakulären Einsatz hatte 1985 der Film "Assisi underground" dargestellt.
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