1. November 2013 in Österreich
Caritas: "Ansturm" organisierter Großgruppen mit Übergriffen auf Mitarbeiter und Besucher in Linz - Wärmestube für Personen aus osteuropäischen EU-Beitrittsländern gesperrt.
Linz (kath.net/ KAP) Die Wärmestube der Caritas der Diözese Linz schränkt nach einem konfliktbeladenen "Ansturm" der Hilfesuchenden den Zugang ein. "Leider ist es uns nicht mehr möglich, Menschen aus den neuen Beitrittsländern der EU zu versorgen", so eine Information der Caritas, die ab 1. November Menschen aus 13 osteuropäischen Beitrittsländern betrifft. An sich verfügt die Wärmestube über 60 Plätze. "Wir wurden jedoch in den letzten Tagen und Wochen von organisierten, vor allem aus Osteuropa stammenden Großgruppen nahezu überrollt. Nicht nur sind die 170 bis 200 Personen schlicht nicht zu bewältigen, es kam auch zu gewalttätigen Übergriffen auf Mitarbeiter", so die Geschäftsführerin der Carias für Menschen in Not, Alexandra Riegler-Klinger, gegenüber "Kathpress".
Riegler-Klinger betonte, dass es der Caritas nicht um das Ausschließen von Menschen bestimmter Nationalitäten gehe, sondern um die Aufrechterhaltung der sozialarbeiterischen Hilfe. Diese sei massiv gefährdet worden durch Gruppen, die sich nicht an die Hausordnung gehalten hätten und letztlich gegenüber Mitarbeitern und Besuchern tätlich geworden seien.
"Wir haben uns diese Zugangsbeschränkung nicht leicht gemacht, aber sie nicht umzusetzen wäre fahrlässig, weil ohne Änderung der jetzigen Situation die Sicherheit von Betreuern und Hilfesuchenden nicht gewährleistet ist", betonte die Caritas-Geschäftsführerin. Man habe zuvor bereits Mitarbeiter mit Kompetenzen osteuropäischer Sprachen beigezogen, um mögliche Kommunikationsprobleme zu lösen. Geholfen habe es nicht, das Gewaltpotenzial hätte nicht abgenommen. Mehrmals habe die Polizei eingreifen müssen, so Riegler-Klinger.
Letztlich seien die eigentlichen Hilfsangebote und Zielsetzungen der Wärmestube in Gefahr geraten. Das Tageszentrum Wärmestube der oberösterreichischen Caritas ist als Treffpunkt für Menschen in Wohnungsnot, als Anlaufstelle für Menschen mit finanziellen, psychischen und/oder sozialen Problemen konzipiert.
Geboten wird Obdachlosen oder ehemals wohungslosen Menschen eine Ruhezone und Rückzugsmöglichkeit, wo Besucher zudem gegen geringes Entgelt eine warme Mahlzeit erhalten sowie duschen und Wäsche waschen können. In Notfällen wird auch Kleidung und geringe finanzielle Unterstützung ausgegeben. Die Einhaltung der Hausordnung ist ebenso Bedingung für den Aufenthalt wir der Verzicht auf Alkohol, Drogen und Gewalt. Wie es seitens der Caritas hieß, werde künftig ein Sozialarbeiter den Zugang zur Wärmestube kontrollieren.
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