4. November 2013 in Deutschland
Zeitung: Zwölf Bistümer, die Soldatenseelsorge Berlin und der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) machten Zusagen über neues Kapital in Höhe von etwa 60 Millionen Euro - Damit wäre der Weltbild-Verlag vorerst vor der Insolvenz gerettet
Frankfurt (kath.net/KNA/red) Eine Insolvenz der von der katholischen Kirche in Deutschland getragenen Verlagsgruppe Weltbild ist vorerst abgewendet. Nach Informationen der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Montag) sind aus dem Kreis der Gesellschafter - zwölf Bistümer, die Soldatenseelsorge Berlin und der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) - bis zum Ende der vergangenen Woche Zusagen über neues Kapital in Höhe von etwa 60 Millionen Euro gemacht worden.
Kurzfristig soll das Geld dem in Augsburg ansässigen Unternehmen, das seit längerem keine Gewinne mehr erwirtschaftet, im bevorstehenden Weihnachtsgeschäft Liquidität verschaffen. Auf mittlere Sicht soll das frische Kapital die Verlagsgruppe in die Lage versetzen, eine strukturelle «Liquiditätslücke» zu schließen und nach einer längeren Restrukturierungsphase im Jahr 2015 wieder profitabel zu arbeiten.
Im Gegenzug haben laut Zeitung die Geschäftsbanken einschließlich der beiden kirchlichen Institute Liga (Regensburg) und Pax (Köln) dem Unternehmen zugesagt, ihre Geschäftsbeziehungen fortzuführen. Vor dem Sommer hatten die Banken gedroht, ihre Kredite binnen weniger Monate fällig zu stellen. Sie waren seit längerem mit dem Gebaren der Geschäftsführung unzufrieden und drangen auf ein stärkeres Engagement der Gesellschafter.
Das Unternehmen ist mit einem Umsatz von zuletzt 1,6 Milliarden Euro und 6.800 Mitarbeitern einer der größten Buchhändler in Deutschland. Zuletzt rutschte es in die roten Zahlen. Bereits vor einigen Wochen wurde bei dem Unternehmen ein Kapitalschnitt eingeleitet. Drei Bistümer sowie der Berliner Militärbischof wollen nach Informationen der «Welt am Sonntag» voraussichtlich weiter als Eigentümer bei der angeschlagenen Weltbild-Verlagsgruppe beteiligt bleiben. Es seien das Erzbistum München sowie die Bistümer Eichstätt und Mainz, berichtet die Zeitung und beruft sich auf Kirchenkreise.
Der Verlag sieht sich zusätzlich wegen dem Verkauf und teilweise der Produktion von pornographischen, esoterischen und satanischen Produkten in starker innerkirchlicher Kritik.
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