8. November 2013 in Deutschland
Vizepräses der EKD-Synode: Vögel haben mehr Gewicht als das ungeborene Leben
Hersbruck (kath.net/idea) Die hohe Zahl von Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland hat der Vizepräses der EKD-Synode, Ministerpräsident a. D. Günther Beckstein (CSU), kritisiert. Er leide darunter, wenn das Recht von irgendwelchen Vögeln bei einem Straßenbau in der öffentlichen Diskussion mehr Gewicht hat als das ungeborene Leben, sagte er bei der Emmaus-Lebensgemeinschaft in Hersbruck bei Nürnberg.
In Deutschland werden dem Statistischen Bundesamt jährlich mehr als 100.000 Abtreibungen gemeldet. Der Politiker bekräftigte, dass die Menschenwürde jedes Einzelnen für seine Entscheidungen maßgeblich sei.
Allerdings bereite ihm der Begriff christliche Politik eher Bauchschmerzen. Es könne gute Christen geben, die eine schlechte Politik machten, und Nichtchristen, die eine gute Politik machten.
Auf die familienpolitische Orientierungshilfe der EKD angesprochen, plädierte Beckstein für eine Umbenennung in Diskussionspapier. Allerdings würden damit bestehende Mängel nicht beseitigt: Wenn man ein Hemd falsch eingeknöpft hat, kann man später so lange herumdoktern, wie man will, das Hemd bleibt immer falsch geknöpft. Die 160-seitige Schrift ist innerkirchlich stark umstritten, weil sie von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm abrückt und ein Familienbild vertritt, das andere dauerhafte Lebensgemeinschaften, etwa gleichgeschlechtliche Partnerschaften, einschließt.
Die Emmaus-Gemeinschaft in Hersbruck ist eine 1974 nach einer Jugendevangelisation entstandene Familienkommunität innerhalb der bayerischen Landeskirche, zu der sich vier Ehepaare zusammengeschlossen haben. Ihr Theologischer Leiter, Pfarrer Gerhard Knodt, ist wie Beckstein Mitglied der bayerischen Landessynode.
Foto EKD-Vizepräses Beckstein: www.ekd.de
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