Schraml: Konnte Rücktritt von Benedikt XVI. erst nicht verstehen

12. November 2013 in Deutschland


Nach einem persönlichen Gespräch mit dem früheren Papst könne er aber sagen, Benedikt XVI. "hat getan, was vor seinem Gewissen richtig ist, was sicher aus dem intensiven Gespräch mit Gott erwachsen ist"


Passau (kath.net/KNA) Wilhelm Schraml (78), emeritierter Bischof von Passau, tat sich schwer mit dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. In einem Interview mit der aktuellen Ausgabe des «Passauer Bistumsblatts» räumte Schraml ein, er habe diesen Schritt zunächst nicht verstehen können. Nach einem persönlichen Gespräch mit dem früheren Papst könne er aber sagen, Benedikt XVI. «hat getan, was vor seinem Gewissen richtig ist, was sicher aus dem intensiven Gespräch mit Gott erwachsen ist».

Der Bischof charakterisierte den emeritierten Papst als «einfach, schlicht in tiefster Gläubigkeit und großer Herzlichkeit». Zudem halte er Benedikt XVI. für «den Kirchenlehrer auf dem päpstlichen Stuhl schlechthin». Die Kirche werde noch lange Zeit «geistlich-theologisch von dessen Erbe leben». Sein Nachfolger Franziskus setze nun als Ordensmann und Lateinamerikaner andere Akzente, bleibe aber dem roten Faden beginnend bei Johannes XXIII. verbunden.

Der 1935 in Erbendorf in der Oberpfalz geborene Schraml empfing 1961 die Priesterweihe in Regensburg. Nach Jahren als Pfarrer und Diözesan-Präses der Kolpingfamilie wurde er 1983 Domkapitular und schließlich 1986 Weihbischof in Regensburg. 2001 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Passau. Papst Franziskus entpflichtete ihn im September vom Amt des Apostolischen Administrators des Bistums Passau. Dieses hatte er seit 2012 inne gehabt hatte, nachdem er zwei Jahre zuvor dem Kirchenrecht entsprechend zu seinem 75. Geburtstag dem Papst seinen Rücktritt angeboten hatte.


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