1. Dezember 2013 in Deutschland
Auch Michael Ragg und Philip Kiril Prinz von Preußen kandidieren für die christliche Kleinpartei
Weissach (kath.net/idea) Die christliche Partei für Arbeit, Umwelt und Familie (AUF) wird zur Europawahl am 25. Mai 2014 mit bekannten Personen antreten. Auf ihrem Parteitag in Fulda wählten die Mitglieder die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Christa Meves (Uelzen) zur Spitzenkandidatin. Auf den Plätzen zwei und drei kandidieren der Journalist und Unternehmer Michael Ragg (München) sowie der evangelische Pfarrer Philip Kiril Prinz von Preußen (Birkenwerder bei Berlin). Er ist ein Ururenkel des letzten deutschen Kaisers. Die AUF-Liste zur Europawahl sei ein Angebot an alle Wähler, die bei dieser Wahl ein Zeichen für mehr christliche Werte in der deutschen und europäischen Politik setzen wollen, erklärte der Parteivorsitzende Dieter Burr (Weissach bei Stuttgart), laut einer Mitteilung vom 27. November. Er gehört ebenfalls zu den Kandidaten. Die Nominierung der Katholikin Meves (88) bietet nach Burrs Worten die Chance, dass sie als mögliche Alterspräsidentin schon zu Beginn der neuen Sitzungsperiode die zentralen Zukunftsfragen Europas ansprechen kann: die Wertschätzung der Mutterschaft und der Familie, die Achtung des menschlichen Lebens und die Erneuerung Europas aus seinen christlichen Wurzeln. Meves gehört mit etwa sechs Millionen verkauften Büchern zu den meistgelesenen christlichen Autoren im deutschen Sprachraum.
Gegen eine schleichende Entmachtung der Nationalstaaten
Burr zufolge schätzt die AUF-Partei die ursprüngliche europäische Idee und bejaht ein Europa, das dem Frieden, der Völkerverständigung und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit dient. Gegen die schleichende Entmachtung der Nationalstaaten und die zunehmende Bürokratie und Überwachung der Bürger setze sie aber das Subsidiaritätsprinzip der christlichen Soziallehre. Danach haben der Einzelne und die Familie Vorrang vor Kollektiven und dem Staat, der Nationalstaat Vorrang vor europäischen Organen. Die kulturellen Eigenarten der europäischen Regionen dürften nicht nivelliert, sondern müssten entfaltet werden. Im Januar möchte die AUF-Partei ihr Europa-Wahlprogramm ausformulieren und einen entsprechenden Internet-Auftritt gestalten. Die Partei hat Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen die vom Deutschen Bundestag beschlossene Drei-Prozent-Hürde zur Europawahl eingereicht.
Fusion mit der PBC erst nach der Europawahl
Burr bedauerte, dass die von der AUF ebenso wie von der Partei Bibeltreuer Christen (PBC) bereits im Januar beschlossene Fusion durch das komplizierte juristische Verfahren nicht vor der Europawahl zum Abschluss gebracht werden konnte. Weiterhin strebe die AUF aber eine weitestgehende Zusammenarbeit alternativer christlicher Parteien an. Der Bundesvorsitzende der PBC, Ole Steffes (Chemnitz), bezeichnete die Tatsache, dass es vor der Europawahl keine Vereinigung beider Parteien geben werde, auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea als bitter. Die PBC habe auf ihrem Bundesparteitag am 23. November ebenfalls eine Kandidatenliste aufgestellt. Außerdem habe man ein neues Grundsatzprogramm beschlossen, das eigentlich für die fusionierte Partei erarbeitet worden war.
© 2013 www.kath.net