30. November 2013 in Deutschland
Beckstein ist beunruhigt über den massiven Mitgliederschwund und die unklare Ausrichtung der evangelischen Kirche.
Hamburg (kath.net/ KNA)
Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) geht mit der evangelischen Kirche ins Gericht. Sie habe in den vergangenen zehn Jahren rund 2,5 Millionen Mitglieder verloren, doch mache sie sich keine Gedanken darüber, kritisierte der Protestant in der Zeit-Beilage Christ & Welt (Donnerstag). In der evangelischen Kirche werde über unendlich viele Themen gesprochen, aber nicht über die Gründe für den Schwund, sagte der Politiker. Das beunruhigt mich.
Er sieht eine einseitige Politisierung als Auslöser: Mich wundert, dass unsere Kirche bei vielen politischen Fragen eine eindeutige Meinung hat und bei vielen religiösen schrecklich ungewiss ist. Es müsste umgekehrt sein. Zudem hätten es Konservative in Führungspositionen schwer: In der Synode der EKD bin ich als Mitglied der CSU ein Exot. Vor drei Wochen scheiterte Beckstein bei der Wahl zum Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Kritik übte Beckstein auch an dem im Sommer veröffentlichten Familienpapier der EKD. Der Vorrang von Ehe und Familie komme zu kurz. Das Papier sei misslungen und habe die Kirchenbindung gelockert statt gefördert. Bis heute rede sich die Kirche die Kritik schön, so Beckstein. Die späteren Bekenntnisse zu Ehe und Familie bewirkten nichts mehr, so wie einem falsch geknöpften Hemd kein aufgesetzter Flicken hilft.
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