5. Dezember 2013 in Weltkirche
Kardinal Maradiaga: Die «allgemeine Tendenz» gehe dahin, eine «ähnliche Struktur wie ein staatliches Finanzministerium» einzurichten
Vatikanstadt (kath.net/KNA) Die finanziellen Aktivitäten des Vatikan werden nach Einschätzung von Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga (Foto) voraussichtlich in einer zentralen Behörde gebündelt. Die «allgemeine Tendenz» gehe dahin, eine «ähnliche Struktur wie ein staatliches Finanzministerium» einzurichten, sagte der Koordinator der Kardinalskommission zur Kurienreform am Mittwochabend in Rom. Das zweite Treffen der Beratergruppe des Papstes, der auch der Münchner Kardinal Reinhard Marx angehört, geht an diesem Donnerstag im Vatikan zu Ende. Rodriguez äußerte sich am Rande einer Buchvorstellung.
Bislang hatte der Kardinalsrat noch nicht über die künftige Organisation der finanziellen Aktivitäten des Vatikan beraten. Die Kardinäle wollen nach eigenen Angaben zunächst die Berichte der beiden von Papst Franziskus eingesetzten Kommissionen abwarten; dann soll das Thema voraussichtlich bei ihrem nächsten Treffen im Februar erörtert werden. Gegenwärtig sind mehrere Vatikanbehörden mit Finanzgeschäften befasst, vor allem die sogenannte Vatikanbank IOR, die Güterverwaltung APSA und die Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten. IOR und APSA waren zuletzt wegen mutmaßlicher Schwarzgeldkonten in die Schlagzeilen geraten.
Papst Franziskus und die acht Kardinäle, die er zu Beratungen hinzuzieht. Im Vordergrund der Münchner Kardinal Marx
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