12. Dezember 2013 in Aktuelles
Papst fordert Gewissenserforschung und stärkere internationale Kooperation zur Bekämpfung der neuen Sklaverei. Von Armin Schwibach
Rom (kath.net/as) Menschenhandel ist ein Verbrechen gegen die Menschheit. Papst Franziskus konzentrierte seine Ansprache bei der Übergabe der Beglaubigungsschreiben von neuen Botschaftern beim Heiligen Stuhl (Algerien, Island, Dänemark, Lesotho, Palästina, Sierra Leone, Cabo Verde, Burundi, Malta, Schweden, Pakistan, Sambia, Norwegen, Kuwait, Burkina Faso, Uganda und Jordanien) ganz auf diese Bedrohung der Würde der Menschen.
Der Menschenhandel sei eine leider immer weiter verbreitete Form der Sklaverei, die alle Länder anbelange und die verwundbarsten Menschen betreffe: Frauen und Mädchen, Kinder, Behinderte, die Ärmsten, Menschen, die aus Situationen familiärer oder gesellschaftlicher Zerrüttung kämen. In ihnen erkenne der Christ das Antlitz Christi. Andere Religionszugehörige teilten im Namen der Menschlichkeit das Mitleid mit deren Leiden, verbunden mit dem Einsatz, sie zu befreien und ihre Wunden zu heilen.
Es ist für Franziskus möglich und notwendig, sich für deren Befreiung einzusetzen und diesem schrecklichen Handel ein Ende zu setzen. Dabei gehe es um Millionen von Menschen, die Opfer von Zwangsarbeit, und Sklavenarbeit seien, Opfer eines Menschenhandels aus Gründen der Arbeit und der sexuellen Ausbeutung.
All dies darf nicht so weitergehen, so der Papst eindringlich: Es stellt eine schwere Verletzung der Menschenrechte der Opfer sowie eine Beleidigung ihrer Würde dar. Darüber hinaus handelt es sich um eine Niederlage der internationalen Gemeinschaft. Keiner dürfe es gestatten, dass diese Frauen, Männer und Kinder wie Gegenstände behandelt, getäuscht, vergewaltigt und aus verschiedenen Gründen oft mehrmals verkauft werden, um am Ende getötet oder in Leib und Seele zerstört zu werden, um weggeworfen und verlassen zu werden. Das ist eine Schande.
Diesem Verbrechen gegen die Menschheit müsse mit vereinten Kräften alles entgegengebracht werden, um die Opfer zu befreien und das immer aggressivere Verbrechen zu stoppen, das neben der Einzelperson die Grundwerte der Gesellschaft und auch die internationale Sicherheit und die Justiz sowie die Wirtschaft, die Familie und das gesellschaftliche Zusammenleben bedroht.
Der Papst forderte eine gemeinsame Verantwortung und einen entschlosseneren politischen Willen ein, um an dieser Front gewinnen zu können. Die Rechte der Opfer müssten gewahrt werden. Ihren Familienangehörigen müsse Sicherheit garantiert werden, um zu verhindern, dass sich die Korrupten und Kriminellen der Justiz entziehen und das letzte Wort über die Menschen haben.
Die Regierungen und die internationale Gemeinschaft hätten es nicht unterlassen, auf verschiedenen Ebenen Maßnahmen zu ergreifen, um den Menschenhandel zu unterbinden und die Opfer dieses Verbrechens zu schützen und ihnen Hilfe zu bieten. Dieses Verbrechen stehe oft im Zusammenhang mit dem Handel mit Drogen und Waffen, mit dem Transport von irregulären Migranten und mit der Mafia. Leider könne nicht geleugnet werden, dass manchmal auch Vertreter des Staates und Mitglieder von Kontingenten bei Friedensmissionen darin verwickelt seien.
Um gute Ergebnisse zu erzielen, bedarf es für den Papst eines einschneidenden Wirkens auf der Ebene der Kultur und der Kommunikation, was eine tiefe Gewissenerforschung notwendig mache. Der Mensch dürfe nie wie eine Ware verkauft oder gekauft werden: Wer sie auch nur indirekt benutzt und ausbeutet, wird zum Komplizen dieses Missbrauchs.
Überall auf der Welt, so Franziskus abschließend, dürften Frauen und Männer nie als Mittel benutzt werden. Sie müssten immer in ihrer unverletzlichen Würde geachtet werden.
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