27. Dezember 2013 in Weltkirche
Die katholische Kirche schließt eine Aussöhnung mit der traditionalistischen Piusbruderschaft nicht aus. «Wir verschließen die Tore nicht, niemals, und wir laden sie ein, sich zu versöhnen»
Rom (kath.net/KNA) Die katholische Kirche schließt eine Aussöhnung mit der traditionalistischen Piusbruderschaft nicht aus. «Wir verschließen die Tore nicht, niemals, und wir laden sie ein, sich zu versöhnen», betonte der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, der Tageszeitung «Corriere della sera» (Freitag). Allerdings müssten sie ihre Haltung ändern und die Bedingungen der katholischen Kirche und des Papstes als «definitive Kriterien» für die Zugehörigkeit zur Kirche akzeptieren.
Die «Priesterbruderschaft St. Pius X.» wurde 1969 von Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991) gegründet. Sie lehnt die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) ab. Streitpunkte sind vor allem Liturgie, Religionsfreiheit und Ökumene. Die Konzilslehren hätten die Tradition der Kirche zerstört, so Lefebvre, der selbst am Konzil teilnahm. Die Piusbruderschaft sieht sich als Bewahrerin der Tradition der «Heiligen Römischen Kirche».
Papst Benedikt XVI. (2005-2013) hatte sich in seinem Pontifikat bemüht, eine theologische Einigung mit der seit 1988 von Rom getrennten Bruderschaft zu erreichen. Die Gespräche gerieten 2012 in eine Sackgasse. Zuletzt äußerte sich die Leitung der Bruderschaft wieder extrem kritisch gegenüber Rom.
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