7. Jänner 2014 in Deutschland
Akzeptanz sexueller Vielfalt soll Schwerpunkt im Bildungsplan 2015/Baden-Württemberg sein - Forum Deutscher Katholiken kritisiert: Die betroffenen katholischen Bistümer Rottenburg-Stuttgart und Freiburg i.Br. schweigen politisch korrekt
Stuttgart-Rottenburg-Freiburg (kath.net) Wo bleibt der katholische Protest gegen die Genderpläne an Baden-Württembergs Schulen? So fragt Dr. Michael Schneider-Flagmeyer (Forum Deutscher Katholiken) in einem Beitrag auf dem Blog des Forums. Die Landesregierung von Grünen und SPD will an Baden-Württembergs Schulen ab dem Jahre 2015 die Lehrpläne unter die Die Akzeptanz sexueller Vielfalt und damit alle Spielarten der Sexualität der heterosexuellen Norm gleichwertig an die Seite stellen. Gegen diese Pläne läuft in Baden-Württemberg die Petition Zukunft-Verantwortung-Lernen. Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens, kath.net hat berichtet. Bereits über 52.000 Unterstützer unterzeichneten diese Petition (Stand: 7.1., 7 Uhr), davon stammen allein über 28.000 Unterschriften direkt aus Baden-Württemberg.
Schneider-Flagmeyer kritisiert explizit: Die betroffenen katholischen Bistümer Rottenburg-Stuttgart und Freiburg i.Br. schweigen politisch korrekt zum Thema gemäß dem bewährten Motto: Nur nicht anecken! Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Er stellt weiter fest: Machen wir uns nichts vor. Dahinter steht eine weitgehende klammheimliche Zustimmung zu den links-grünen Plänen im kirchlichen Apparat. Und so müssen die Laien wieder einmal das tun, wozu manche Oberhirten nicht den Mut haben. Das Forum Deutscher Katholiken, namentlich auch der Vorsitzende Prof. Hubert Gindert, ruft zur Unterzeichnung der Petition auf.
Starke Kritik an der Berichterstattung über diese Petition durch den Fernseh- und Radiosender SWR übte wiederum das christliche Nachrichtenportal medrum. Der SWR1 Baden-Württemberg hatte fälschlicherweise behauptet, dass die Kommentare zur Petition Kein Bildungsplan 2015 unter der Regenbogen-Ideologie belegen würden, dass die Unterstützer der Petition aus evangelikal-freikirchlichen und rechtsextremistischen Kreisen kämen. medrum hatte daraufhin anhand eines repräsentativen Querschnitts von Kommentaren aufgezeigt, dass dieser Vorwurf des SWR1 unhaltbar sei.
Außerdem hatte medrum den Brief einer Lehrerin an den SWR veröffentlicht, die u.a. schrieb: Ich finde es unverschämt, dass Sie zu diesem Thema, von dem sich so viele MitbürgerInnen betroffen bzw. angesprochen fühlen (was die große Zahl der Unterstützungsunterschriften nahelegt!), so einseitig berichten. Die grüne Gender-Ideologie ist (nur) EINE Meinung - viel mehr ideologisch als wissenschaftlich-fundiert motiviert, die gegen den geäußerten "gesunden Menschenverstand" so vieler BürgerInnen keinen Absolutheitsanspruch erheben darf, nur weil die Grünen derzeit politische Macht ausüben! Ich spreche hier in meiner Überzeugung als Grundschullehrerin und distanziere mich von jedem religiösen bzw. Rechtsextremismus, mit dem ich nichts zu tun habe (ich gehöre der evang. Landeskirche an). Wenn Sie sich die Mühe machen, einige der Anmerkungen zu lesen, die die Unterzeichner der Petition angefügt haben, wird sich herausstellen, dass die meisten UnterstützerInnen völlig ernstzunehmende aktive Staatsbürger sind, die Sie nicht in eine rechte extremistische Ecke abschieben können! Deshalb erwarte ich für kommende Berichterstattungen eine faire Recherche und den Respekt vor ernstzunehmenden Überzeugungen einer wesentlichen Bevölkerungsgruppe. Sonst machen Sie sich als Medienvertreter zu einem Spielball grüner Ideologie. Der Name der Lehrerin blieb offenbar aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes ungenannt.
Am Montag berichtete medrum, dass der SWR seine Meldung nachträglich geändert hat. Die Passage unter der Überschrift Unterstützung vom rechten Rand war gelöscht worden, allerdings fehlt jeglicher Hinweis auf die zwischenzeitlich erfolgte Löschung des umstrittenen Textes. medrum konnte diese Aussagen mit den entsprechenden Screenshots belegen.
Link zur Petition und zur Unterzeichnungsmöglichkeit: Zukunft-Verantwortung-Lernen. Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens.
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