7. Jänner 2014 in Aktuelles
Lombardi: Manche italienische Medien hätten Worte des Papstes auf unzulässige Weise mit dem politischen Vorstoß zur Homo-Ehe kombiniert
Vatikan (kath.net/rv)
Vatikansprecher Pater Federico Lombardi (Foto) hat gestern Kritik an der Medienberichterstattung im Zusammenhang mit vermeintlichen Aussagen von Papst Franziskus über Homosexualität geübt. Dies berichtet "Radio Vatikan". Franziskus hatte in einem langen Gespräch mit Generaloberen katholischer Orden im November dazu aufgerufen, die Herausforderung einer wachsenden Zahl schwieriger familiärer Situationen in den Blick zu nehmen. Als Beispiel verwies er auf ein Mädchen, das ihm in Argentinien gesagt habe, es sei traurig, weil die Partnerin seiner Mutter ihm nicht wohlgesonnen sei. Italienischen Medien spekulierten daraufhin, Franziskus befürworte homosexuelle Ehen. Vatikansprecher Federico Lombardi wies solche Spekulationen als paradox zurück.
Franziskus habe sich in sehr allgemeiner Weise zu diesem Problem geäußert, betonte Lombardi. Manche italienische Medien hätten die Worte des Papstes die bereits am 9. November fielen auf unzulässige Weise mit dem politischen Vorstoß zur Homo-Ehe kombiniert. Lombardi sprach von Verdrehung und Instrumentalisierung der Papstworte. Von einer ,Öffnung für homosexuelle Paare` zu sprechen, ist paradox, weil die Ansprache des Papstes ganz allgemein war und weil sogar sein kleines konkretes Beispiel das Mädchen, das traurig ist, weil die Partnerin ihrer Mutter es nicht liebt genau das Leid der Kinder in den Blick nimmt. Der Papst hat sich natürlich nicht zu einer Debatte geäußert, die in Italien erst ein Monat später ausgebrochen ist. Und wer sich daran erinnert, wie er sich früher bei ähnlichen Debatten in Argentinien eingebracht hat, weiß, dass seine Haltung ganz verschieden war von jener, die einige ihm jetzt unterzuschieben trachten.
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