‚Eine kranke und dumme Sichtweise menschlicher Psychologie’

27. Jänner 2014 in Chronik


Die Feministin Camille Paglia hat in einem Interview die Selbstbeschränkung der Psychologie scharf kritisiert. Aus politischen Gründen würden Kindheitsereignisse, die in Zusammenhang mit Homosexualität stehen können, nicht untersucht.


Philadelphia (kath.net/jg)
Camille Paglia, eine lesbische Feministin und Professorin für Geistes- und Medienwissenschaften, hat dem gegenwärtigen psychologischen Establishment vorgeworfen, es würde sich aus politischen Gründen selbst ausschalten.

„Jede einzelne homosexuelle Person, die ich kenne, trägt irgendein Kindheitsdrama in sich. Irgend etwas ist passiert, über das wir heute nicht mehr sprechen dürfen“, sagte Camille Paglia im Interview mit dem konservativen Radiomoderator Dennis Prager. Sie erkenne bestimmte Muster, die in ihrer Biographie und der anderer lesbischer Frauen auftauchen würden.

Das deutlichste Muster sei aber bei schwulen Männern zu beobachten. Diese seien ihrer Mutter näher gestanden als ihrem Vater, gleichzeitig habe eine Distanz zwischen Mutter und Vater bestanden. Die Mutter habe daher den Sohn als gleichgestellt oder als Freund betrachtet, als den eigentlich Seelenverwandten. Dies könne sich auf verschiedene Weise akzentuieren. Die Bandbreite reiche dabei von diskret bis theatralisch, sagte Paglia.

Doch heute dürfe man diese Einflüsse aus der Kindheit nicht mehr untersuchen. Bereits die Frage danach gelte als „homophob“. Das Establishment der Psychologie habe sich selbst ausgeschaltet, kritisiert sie. Alles, auch die psychologische Forschung, sei politisiert worden.

Familien würden hohe Studiengebühren zahlen, damit ihre Kinder an Eliteuniversitäten studieren könnten. Dort würden sie eine politisierte Art der Psychoanalyse lernen, die den Menschen als Opfer äußerer Umstände darstellen würde. „Das ist wirklich krank. Es ist eine kranke und dumme Sichtweise der menschlichen Psychologie“, sagte sie wörtlich.


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