2. Februar 2014 in Aktuelles
Franziskus: das Fest der Darstellung des Herrn ist Fest der Begegnung mit Jesus Christus. Jesus begegnet in der Kirche durch das Gründungscharisma eines Ordensinstituts. Von Armin Schwibach
Rom (kath.net/as) Fest der Darstellung des Herrn in der Vatikanischen Basilika, 18. Welttag des geweihten Lebens. In seiner Predigt ging Papst Franziskus vom Evangelium des Festtages aus (Lk 2,22-40). Die Begegnung Jesu mit seinem Volk sei auch eine Begegnung innerhalb der Geschichte des Volkes gewesen, eine Begegnung zwischen den jungen und alten Menschen.: Maria zusammen mit Josef und Anna zusammen mit Simeon.
Der Papst ging darauf ein, wie der Evangelist Lukas Maria und Josef beschreibe. Man nehme wahr, dass die Eltern Jesu die Freude hätten, die Gebote Gottes zu beachten, die Freude, im Gesetz des Herrn zu gehen. Dies sei keine äußerliche Angelegenheit, sondern ein starkes, tiefes Verlangen voller Freude.
Zu den beiden alten Menschen unterstreiche Lukas, dass sie vom Heiligen Geist geführt worden seien. Anna und Simeon seien voller Leben, da sie vom Heiligen Geist beseelt und gegenüber seinem Wirken fügsam seien. Im Mittelpunkt dieser Begegnung stehe Jesus. Er sei es, der alles bewege, der die einen und die anderen zum Tempel hinziehe, der das Haus seines Vaters ist.
Die Begegnung zwischen den Jungen und den Alten sei dabei eine einzigartige Begegnung zwischen der Beachtung des Gesetzes und der Prophetie, bei der die Jungen jene sind, die das Gesetz beachten, und die Alten jene, die prophetisch sind.
Im Licht dieses Evangeliums wandte Franziskus seinen Blick auf das geweihte Leben als eine Begegnung mit Christus. Jesus begegne in der Kirche durch das Gründungscharisma eines Instituts. Auch im geweihten Leben komme es zur Begegnung von jungen und alten Menschen, zur Begegnung zwischen Beachtung des Gesetzes und Prophetie, zwei Wirklichkeiten, die einander nicht entgegengesetzt seien: Lassen wir es zu, dass der Heilige Geist beide belebt, und das Zeichen hierfür ist die Freude: die Freude, das Gesetz zu beachten, in einer Lebensregel zu gehen. Und die Freude, vom Geist geleitet zu werden, nie versteift, nie verschlossen, immer offen für die Stimme Gottes, der spricht, der öffnet, der leitet.
Den alten Menschen tut es gut, den Jungen die Weisheit mitzuteilen, so der Papst, und den Jungen tut es gut, dieses Erbe an Erfahrung aufzunehmen und weiterzutragen, nicht wie im Museum zu bewahren, zum Wohl der jeweiligen Ordensfamilien und der ganzen Kirche. Die Gnade dieses Geheimnisses, des Geheimnisses der Begegnung, erleuchte uns und stärke uns auf unserem Weg. Amen.
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