Ehe ist keine ‚emotionale Sonderzulage‘

8. Februar 2014 in Aktuelles


Papst Franziskus beklagt die zeitgenössisch, verminderte Haltung zur Ehe unter Katholiken.


Vatikanstadt (kath.net/ KNA)
Papst Franziskus hat eine schwindende Wertschätzung der Ehe auch unter Katholiken beklagt. Dieses Sakrament werde heute oft als „eine Form von emotionaler Sonderzulage“ betrachtet, die auf „irgendeine Weise“ zustande komme und nach dem persönlichen Empfinden jedes Einzelnen verändert werden könne, sagte der Papst am Freitag vor polnischen Bischöfen im Vatikan. „Leider hat diese Vorstellung auch die Mentalität von Christen beeinflusst“, so Franziskus. Das habe dazu geführt, dass auch Christen heute schnell auf eine Scheidung oder Trennung zurückgriffen.

Zugleich rief Franziskus Bischöfe und Pfarrer auf, sich verstärkt um Geschiedene und in Trennung lebende Personen zu kümmern. Die Betroffenen dürften in dieser Situation „nicht das Gefühl haben, dass sie von der Barmherzigkeit Gottes, der brüderlichen Liebe anderer Christen und der Sorge der Kirche um ihr Heil ausgeschlossen sind“. Priester müssten dafür sorgen, dass diese Personen nicht ihren Glauben verlören und ihre Kinder „in der Fülle christlicher Erfahrung“ aufwachsen könnten.

Die polnischen Bischöfe halten sich gegenwärtig zu ihrem sogenannten Ad-limina-Besuch in Rom auf, um Papst und Kurie über die Lage ihrer Ortskirchen zu berichten.

Franziskus forderte eine gründlichere Vorbereitung auf die Ehe. Jugendlichen müsse geholfen werden, die Schönheit dieser auf Liebe und Verantwortung gegründeten Gemeinschaft zu entdecken, die alle Prüfungen, Schwierigkeiten und Egoismen überwinden könne, so der Papst. Die Jugendlichen dürften nicht in die „Falle einer Wegwerfmentalität“ geraten. Priester müssten sich fragen, wie sie den Familien helfen könnten, die Momente der Freude, aber auch jene des Schmerzes und der Schwäche gemeinsam zu leben und anzunehmen. Die Familie sei die Keimzelle der Gesellschaft.

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