Prüfbericht zu Limburg liegt Ende nächster Woche vor

17. Februar 2014 in Deutschland


DBK-Pressesprecher Kopp wies Spekulationen zurück, wonach der Bericht bereits an diesem Mittwoch zeitgleich an Papst Franziskus sowie an Zollitsch gehen solle


Bonn/Limburg (kath.net/KNA) Der Untersuchungsbericht zum Bau des Diözesanzentrums und Bischofshauses auf dem Limburger Domberg soll Ende nächster Woche dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, vorgelegt werden. Das sagte Bischofskonferenz-Sprecher Matthias Kopp am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn.

Kopp wies damit zugleich Spekulationen zurück, wonach der Bericht bereits an diesem Mittwoch zeitgleich an Papst Franziskus sowie an Zollitsch gehen solle. Zum weiteren Vorgehen sagte der Sprecher: «Gemeinsam mit der Bischofskongregation im Vatikan wurde für die kommenden Wochen ein Prozedere zur Einsichtnahme und Diskussion des Berichtes vereinbart, welches allen Interessen fair Rechnung tragen soll.» Um eine «möglichst unvoreingenommene Befassung zu gewährleisten», werde man den Vorgang bis auf weiteres nicht näher kommentieren.

Der unter Vorsitz des Paderborner Weihbischofs Manfred Grothe erstellte Bericht gilt als wichtiger Schritt im Blick auf den weiteren Einsatz des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst. Dieser steht unter anderem wegen der Kosten des Bischofshauses von mindestens 31 Millionen Euro in der Kritik. Tebartz-van Elst hält sich derzeit aufgrund einer Entscheidung des Papstes für unbestimmte Zeit außerhalb seines Bistums auf.

Wann und wie das Bistum Limburg nach den Erörterungen im Vatikan über den Bericht informiert werden soll, ist laut Bistumssprecher Stefan Schnelle offen. «Ich hoffe, dass wir vor der Veröffentlichung den Bericht zur Einsicht bekommen, so dass wir eine Interpretation vornehmen können», sagte Schnelle am Wochenende der KNA. Zunächst sei jedoch Rom an der Reihe.

Die «Süddeutsche Zeitung» (Montag) berichtete unterdessen unter Berufung auf Ergebnisse des Prüfberichts, dass Tebartz-van Elst und sein früherer Generalvikar Franz Kaspar Stiftungsgeld aus dem gemeinnützigen St. Georgswerk zweckentfremdet hätten, um Rechnungen für den Bau des Bischofshauses zu begleichen. Auf diese Weise habe man die tatsächlichen Baukosten verschleiern wollen.

Das 1949 vom damaligen Limburger Bischof Ferdinand Dirichs gegründete St. Georgswerk sollte ursprünglich arme und kinderreiche Familien unterstützen. Jeder katholische Arbeitnehmer im Bistum war seinerzeit aufgerufen, den Lohn einer Arbeitsstunde für das Georgswerk zu spenden. Die Stiftung ist heute nicht mehr aktiv. Treibende Kraft bei allen finanziellen Transaktionen sei der damalige Generalvikar Kaspar gewesen, schreibt die «Süddeutsche Zeitung». Alle entscheidenden Dokumente trügen aber auch die Unterschrift des Bischofs.

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