18. Februar 2014 in Weltkirche
Emeritierter Kurienkardinal Re hält es nicht für möglich, diese kirchenrechtliche Vorgabe zu revidieren, denn «eine objektive Situation kann man nicht ändern»
Vatikanstadt (kath.net/KNA) Der emeritierte Kurienkardinal Giovanni Battista Re (80) geht nicht davon aus, dass Papst Franziskus den Ausschluss wiederverheirateter Geschiedener von den kirchlichen Sakramenten aufheben wird. Er halte es nicht für möglich, diese kirchenrechtliche Vorgabe zu revidieren, sagte Re am Dienstag dem Internetportal Vatican Insider. «Eine objektive Situation kann man nicht ändern», so der frühere Präfekt der Bischofskongregation, der als ranghöchster Kardinal das Konklave zur Wahl von Franziskus leitete.
Franziskus liege jedoch viel daran, die kirchliche Seelsorge für wiederverheiratete Geschiedene zu verbessern, betonte der Kardinal. Diese müsse darauf gerichtet sein, die Betroffenen in ihrem Glauben zu bestärken und ihnen ein Leben im Gebet bei regelmäßigem Besuch der Sonntagsmesse zu ermöglichen. Derzeit werde an Wegen gearbeitet, um die Nähe der Kirche zu diesen Menschen sichtbarer werden zu lassen. Die Sorge um die Familie zähle zu den Hauptthemen dieses Papstes.
Das zweite große Anliegen des Papstes sei die Stärkung der Kollegialität mit den Bischöfen, so Re, der auch die Päpstliche Kommission für Lateinamerika leitete. Dafür werde Franziskus die Abläufe in der Bischofssynode vereinfachen, um das Zusammenwirken der Synodalen effizienter zu gestalten. Mit Blick auf die Kurienreform, über die das von Franziskus berufene Gremium der acht beratenden Kardinäle derzeit im Vatikan konferiert, sagte Re, dies brauche Zeit und eine intensive Reflexion.
Re zog in dem Interview eine positive Bilanz des ersten Pontifikatsjahres. Auf der ganzen Welt schlage Franziskus breite Sympathie entgegen, besonders auf der Südhalbkugel. Franziskus habe den Stil des Papsttums verändert, so der Kardinal.
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