10. März 2014 in Weltkirche
Die fünf Hauptverdächtigen profitierten von einer kürzlich vom Parlament in Ankara beschlossenen Reduzierung der maximalen Untersuchungshaftzeit auf fünf Jahre
Istanbul (kath.net/KNA/red) Die mutmaßlichen Mörder von drei Christen im osttürkischen Malatya sind wieder auf freiem Fuß. Türkischen Medienberichten zufolge profitierten die fünf Hauptverdächtigen von einer kürzlich vom Parlament in Ankara beschlossenen Reduzierung der maximalen Untersuchungshaftzeit auf fünf Jahre. Die Verdächtigen befanden sich seit den Morden an dem deutschen Missionar Tilman Geske sowie den türkischen Protestanten Necati Aydin und Ugur Yüksel 2007 in Haft. Den Opfern war die Kehle durchgeschnitten worden, zuvor waren sie offenbar gefoltert worden. Die Witwe Gesekes hatte den Mördern ihres Mannes vergeben. Das Ehepaar hat drei Kinder, die Überlebenden der Familie leben weiterhin in Malatya.
Der Prozess gegen die Angeklagten in Malatya zieht sich unter anderem deshalb hin, weil die Morde mit einer Serie von anderen Gewaltverbrechen in Verbindung gebracht werden, die laut der Staatsanwaltschaft von nationalistischen Gruppen verübt wurden. Diese Organisationen sollen demnach versucht haben, mit Morden an Christen das Klima für einen Putsch gegen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan zu schaffen.
Nach der Freilassung der Hauptverdächtigen im sogenannten Ergenekon-Prozess sitzen noch neun Angeklagte in Untersuchungshaft. Darunter sind auch Soldaten der türkischen Armee, die an der Verschwörung zur Ermordung der Christen beteiligt gewesen sein sollen.
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