16. März 2014 in Deutschland
Neuer DBK-Vorsitzender gegen deutsche Sonderwege: Es wäre in einer globalisierten Welt völlig falsch, Rom zu schwächen
Berlin (kath.net/KNA) Der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hält nichts von deutschen Sonderwegen bei innerkirchlichen Streitfragen. «Ich sage klar: Wir brauchen eine starke Zentrale. Rom ist wichtig für die katholische Kirche», sagte Marx im Interview der «Welt am Sonntag». «In den großen, wichtigen Fragen wie etwa auch dem Zölibat oder der Frage der wiederverheiratet Geschiedenen wird weiterhin eine gemeinsame, gesamtkirchliche Entscheidung notwendig sein.»
Zugleich meinte der Münchner Erzbischof, der Wunsch von Papst Franziskus nach Dezentralisierung sei «offensichtlich». Er habe ihn schriftlich geäußert und nicht nur einmal beiläufig in einer Predigt erwähnt. «Jetzt muss man diskutieren, wie das zu verstehen ist», so Marx, der Mitglied der Gruppe aus acht Kardinälen ist, die der Papst als Beratungsgremium berufen hat. Diese Kommission habe dazu «viele Punkte besprochen». Es wäre nach Einschätzung Marx' «in einer globalisierten Welt völlig falsch, Rom zu schwächen, aber nicht alles muss in Rom entschieden werden».
Über seine Anliegen als Bischofskonferenz-Vorsitzender sagte der Münchner Kardinal, er würde «gern diskutieren, ob wir die Arbeitsweise der Bischofskonferenz verbessern und vor allem auf Krisensituationen schneller reagieren können». Aber er wolle auch «proaktiv Themen setzen und nicht immer nur defensiv sein». Zugleich betonte Marx die Grenzen des Amtes: «Es gibt keinen Vize-Papst für Deutschland.»
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