23. März 2014 in Weltkirche
Romero-Stiftung in El Salvador glaubt an positiven Abschluss des Prozesses rund um den 100. Geburtstag des 1980 ermordeten Bischofs
San Salvador (kath.net/KAP) Der 1980 am Altar ermordete Erzbischof Oscar Arnulfo Romero von San Salvador könnte bereits 2017 offiziell zum Seligen der katholischen Kirche proklamiert werden. Diese Erwartung äußerte die nach ihm benannte Stiftung in der salvadorianischen Hauptstadt laut Angaben des italienischen Onlinedienstes "Vatican insider". Anlass wäre der 100. Geburtstag des Erzbischofs.
Im Vatikan läuft seit 1996 ein Seligsprechungsverfahren für Romero. Es verlief bisher schleppend, hat seit dem Amtsantritt von Papst Franziskus aber offenbar wieder Fahrt aufgenommen.
Als Indiz für eine näher rückende Kirchenehrung nannte "Vatican insider" die Sympathie, die Papst Franziskus wiederholt gegenüber Audienzgästen für den mittelamerikanischen Kirchenführer geäußert habe. Auch der honduranische Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga habe zuversichtlich auf eine Seligsprechung verwiesen.
Auch der Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, habe Romero unlängst unter den zahlreichen Opfern der Verfolgungen in Lateinamerika besonders hervorgehoben. Dabei hatte er den Salvadorianer in einem Atemzug mit dem 1993 in Mexiko ermordeten Kardinal Juan Jesus Posadas Ocampo und mit dem 1976 bei einem mysteriösen Autounfall ums Leben gekommenen Erzbischof Enrique Angelelli von La Rioja in Argentinien genannt.
Romero, am 15. August 1917 geboren, war am 24. März 1980 während einer Messe in San Salvador ermordet worden. Als Anwalt für die Rechte der Armen und Unterdrückten war er weit über die Grenzen Mittelamerikas hinaus bekannt geworden. Die Hintergründe der Tat sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt.
Das Seligsprechungsverfahren auf Diözesanebene war 1990 eröffnet und sechs Jahre später abgeschlossen worden. Postulator für das Verfahren ist der Präsident des päpstlichen Familienrates Vincenzo Paglia, der auch der Gemeinschaft Sant'Egidio angehört.
Paglia hatte 2011 von einer "gewissen Langsamkeit" des Prozesses gesprochen und als Ursache die Gefahr einer Instrumentalisierung Romeros genannt. Strittig soll insbesondere die Frage gewesen sein, ob Romero als Märtyrer gelten kann. Hierfür muss nachgewiesen sein, dass er aus "Glaubenshass" ermordet wurde. Kritiker sollen jedoch soziale oder politische Motive für die Tat geltend gemacht haben.
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