Außenminister Kurz fordert Freilassung syrischer Erzbischöfe

23. April 2014 in Chronik


Orthodoxe Aleppiner Metropoliten wurden vor genau einem Jahr entführt - Kurz: "Christliche Minderheiten Opfer des Syrienkonflikts"


Wien (kath.net/KAP) Österreichs Außenminister Sebastian Kurz hat die Freilassung der beiden vor genau einem Jahr in Syrien entführten orthodoxen Metropoliten Mar Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos Yazigi gefordert. "Wir hoffen auf ein baldiges Zeichen, dass beide Bischöfe wohlauf sind und fordern weiterhin ihre sofortige und bedingungslose Freilassung", teilte Kurz am Dienstag in einer Aussendung mit. Von den beiden Erzbischöfe von Aleppo, die dort die syrisch-orthodoxe Ortskirche (Mar Gregorios) bzw. die griechisch-orthodoxe (Boulos Yazigi) leiteten, gibt es seit dem 22. April 2013 kein sicheres Lebenszeichen.

"Was den beiden Bischöfen widerfahren ist, macht uns neuerlich bewusst, wie leicht Glaubenszugehörigkeit missbraucht werden kann", erklärte Außenminister Kurz, der sich seit Ostersonntag zu einem Besuch in Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten im Nahen Osten aufhält. Religion dürfe nie als Rechtfertigungsgrund für Gewalttaten herangezogen werden.

Christliche Minderheiten seien als "Opfer des Syrienkonflikts" von den Gewalttaten und Entführungen der letzten Monate und Jahre "stark betroffen", betonte der Außenminister. Insgesamt hätten die "Unruhen" in Syrien bisher über 150.000 Menschen, darunter auch vielen Geistlichen, das Leben gekostet.

Am Ostersonntag hatte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner angekündigt, dass Österreich zusätzlich zur bereits zugesagten Aufnahme von 500 Syrien-Flüchtlingen weitere 1.000 Menschen aus dem Krisengebiet aufnehmen werde. Dabei wolle man erneut "besondere Rücksicht auf verfolgte Christen" nehmen, so die Innenministerin in einem "Kurier"-Interview.

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