18. April 2014 in Chronik
Eine solche Hetze gegen Minderheiten in den Medien könne in Gewalt umschlagen
Istanbul (kath.net/KNA) Christen und Juden sind nach Einschätzung der Istanbuler Hrant-Dink-Stiftung Hauptziele von Hassparolen in türkischen Medien. Von September bis Dezember des vergangenen Jahres verzeichnete die Stiftung 57 Fälle von Beleidigung, Herabwürdigung oder Hetze gegen Armenier in türkischen Zeitungen. Eine ebenso große Zahl von Hassparolen habe es gegen Juden gegeben, weitere 34 gegen Christen im Allgemeinen, hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. Zwei Drittel der Hetze seien in Meinungsbeiträgen zu finden gewesen, ein Drittel in den Nachrichtenteilen der Zeitungen und in Leserbriefspalten.
Eine solche Hetze gegen Minderheiten in den Medien könne in Gewalt umschlagen, warnte die Stiftung, die nach dem 2007 von Rechtsnationalisten ermordeten armenischstämmigen Journalisten Hrant Dink benannt ist. So habe einer der Mittäter im Mordfall Dink vor Gericht ausgesagt, er habe den Journalisten zwar nicht persönlich gekannt, doch sei ihm Dink aus den Zeitungen als «Feind der Türken» bekannt gewesen. Insgesamt zählte die Dink-Stiftung im vergangenen Jahr 326 Hassparolen in türkischen Zeitungen.
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