9. Mai 2014 in Chronik
Eine australische Feministin lehnt den Begriff Transgender ab. Dieser setze den Begriff Gender voraus, der zur Unterdrückung der Frau in der Gesellschaft diene. Die Transgender-Debatte lenke von der weltweiten Diskriminierung der Frau ab.
Melbourne (kath.net/LSN/jg)
Eine radikale australische Feministin lehnt das Konzept von Transgender ab. Wer von Transgender-Personen spreche behaupte damit implizit, dass es so etwas wie Geschlecht (gender) überhaupt gebe. Eines der zentralen Probleme mit Transgender ist, dass es auf dem überholten Begriff gender beruht, schreibt Sheila Jeffreys, die an der Universität Melbourne das Fach Geschlechterpolitik unterrichtet in ihrem Buch Gender Hurts.
Die Postmoderne verstehe unter gender eine veränderliche Größe, die vom biologischen Geschlecht unabhängig sei. Das biologische Geschlecht spiele in der Unterdrückung der Frau bis heute eine Rolle. Weibliche Neugeborene werden durch ihre Biologie identifiziert und in eine weibliche Geschlechtskaste gesteckt, die sie ihr Leben lang als unterlegen erscheinen lässt, schreibt sie wörtlich. Darin liege das eigentliche Problem, wie man beispielsweise anhand gezielter Abtreibungen weiblicher Föten in Ländern wie Indien und China feststellen könne. Das Thema Transgender lenke von der Unterdrückung der Frau ab, argumentiert sie.
Der radikale Feminismus sehe den Begriff gender als Sortiersystem für männliche Dominanz, als etwas, das die Stangen für den Käfig bereitstelle, in welchem Frauen in ihrem täglichen Leben gefangen sind, schreibt sie in einem Artikel für den MedicalXpress. Ohne gender könne es auch kein transgender geben, folgert sie.
Jeffreys lehnt daher Initiativen für die Anerkennung von Transgender-Personen ab. Diese würden den Begriff gender und damit die Unterdrückung der Frau weiter in der Gesellschaft verankern.
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