12. Mai 2014 in Deutschland
Rund 350 Lebensschützer protestierten gegen Abtreibungspraxis in Deutschland Der Vorsitzende von EuroProLife, Wolfgang Hering (München), zeigte sich bestürzt darüber, dass sich die Kirchen so wenig zur Abtreibungspraxis in Deutschland äußerten
München (kath.net/idea) Unter massivem Polizeischutz haben am 10. Mai rund 350 christliche Lebensschützer in der Münchner Innenstadt gegen die Abtreibungspraxis in Deutschland protestiert. Sie beteiligten sich an einem Gebetszug unter dem Motto 1000 Kreuze für das Leben, zu dem das ökumenische Gebetsnetzwerk EuroProLife eingeladen hatte. Mitgeführte weiße Kreuze erinnerten daran, dass in Deutschland an jedem Werktag etwa 1.000 ungeborene Kinder getötet werden. Als stille Mahnung wurden bei einer Trauerzeremonie an der Luitpoldbrücke 100 Rosen in die Isar geworfen. Dabei wurden Jungen- und Mädchennamen genannt und eine Totenglocke geläutet.
200 Aktivisten aus dem linksextremen Spektrum
Wiederholt versuchten mehr als 200 Aktivisten aus dem linksextremen Spektrum, den Trauerzug zu behindern. In Sprechchören skandierten sie: Hätt Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben. Oder: Jesus hasst euch, keiner hat euch lieb. Mit Trillerpfeifen und Buhrufen versuchten sie die Ansprachen und Gebete der christlichen Lebensschützer zu übertönen.
Zahlreiche Gegendemonstranten hatten ursprünglich an einer Veranstaltung für Akzeptanz sexueller Vielfalt (Homo-, Bi- und Transsexualität) teilnehmen wollen, die aber kurzfristig abgesagt worden war. Sie warfen den Lebensrechtlern Intoleranz, Homophobie und Faschismus vor, schmissen Kondome und skandierten: Eure Kinder werden so wie wir.
Strafanzeigen wegen Beleidigung und Körperverletzung
Die Polizei leitete Strafanzeigen gegen drei Gegendemonstranten wegen Beleidigung und einfacher Körperverletzung ein. Der Einsatzleiter der Münchner Polizei, Christian Weis, sprach von einer im Großen und Ganzen friedlichen Versammlung. Es hat einige Blockadeversuche gegeben, die wir aber umgehen konnten. Die Provokationen der Gegendemonstranten haben sich im Rahmen gehalten, so Weis. Nach Angaben der Polizei hatten rund zehn Rechtsextreme versucht, sich dem Gebetszug anzuschließen, dies wurde ihnen jedoch vom Veranstalter untersagt.
Jeder Christ sollte aufschreien
Der Vorsitzende von EuroProLife, Wolfgang Hering (München), zeigte sich bestürzt darüber, dass sich die Kirchen so wenig zur Abtreibungspraxis in Deutschland äußerten. Jeder Christ sollte aufschreien, wenn wir wissen, dass etwa eintausend Ungeborene jeden Tag einen grausamen Abtreibungstod sterben, sagte Hering gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Für dieses Jahr hat der Verein EuroProLife drei weitere Gebetszüge in Straßburg, Fulda und Salzburg geplant.
John Elefante, ´This Time´. Der Sänger setzt die wahre Geschichte seiner Adoptivtochter künstlerisch um. Sie war von der Abtreibung bedroht
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