Die ‚Porno-Pandemie’

7. Juni 2014 in Familie


Ein Video der Organisation ‚Family Watch International’ warnt vor den Gefahren der Pornographie für Kinder, Familien und die Gesellschaft.


Gilbert (kath.net/jg)
Pornographie ist durch das Internet leicht und anonym verfügbar geworden. Gleichzeitig ist die Akzeptanz gestiegen. „Das macht doch jeder!“ und „Männer brauchen das einfach“ bekommt man oft zu hören.

Die Organisation „Family Watch International“ warnt in einem Video vor den Gefahren die von der Pornographie für Kinder, Familien und die Gesellschaft ausgehen. In dem knapp eine halbe Stunde dauernden Kurzfilm kommen von Pornographiesucht betroffene Männer und ihre Frauen ebenso zu Wort wie Mediziner, Eheberater und Juristen.

Der Film zeigt fünf Problemfelder auf.

1) Pornographie kann süchtig machen

Die Fortschritte der Neurowissenschaften würden zeigen, dass regelmäßiger Pornographiekonsum das Gehirn beeinflussen und verändern könne. Der Neurowissenschaftler Donald J. Hilton sagt wörtlich: „Pornographie ist eine Droge, die eine süchtig machende neuro-chemische Falle errichtet. Sie verändert den Grenzwert des Gehirns, bei dem es Lust wahrnimmt und erzeugt ein neues ‚Normal’.“

Sobald sich das Gehirn an den neuen Grenzwert gewöhnt habe, suche es nach neuen Reizen. Deshalb komme es häufig zu Steigerungen beim Konsum von Pornographie. Wer mit dem Betrachten von Nacktbildern beginne, brauche bald Filme, um den gleichen Effekt zu erreichen, sagt Hilton.

„Wer Pornographie konsumiert, spielt mit dem Feuer“, sagt deshalb Janice Shaw Crouse vom konservativen Beverly LaHaye Institute. Niemand könne wissen, wie sich sein Gehirn verhalten werde, wenn es damit in Kontakt komme.

2) Pornographie zerstört Ehen und Familien

„90 Prozent der Paare mit Eheproblemen haben auch ein Pornographieproblem“, sagt der Eheberater H. David Wright. Isolation, Schamgefühl und Lügen im Zusammenhang mit Pornographiekonsum seien heute Hauptthemen seiner Klienten.

Wer Schwierigkeiten hat, wendet sich damit normalerweise an eine nahe stehende Person, in erster Linie den Ehepartner oder einen Freund. Wer Probleme hat weil er zu viel Pornographie konsumiert, tut das nicht. Er geht damit nicht nach außen sondern nach innen. Das führe ihn weiter in die Isolation, die dann auch eine Belastung für die Beziehung werde, sagt der Ehe- und Familienberater Dan Oakes.

Pornographie zeige Frauen ohne eigene Bedürfnisse. Sie seien nur dazu da, die Bedürfnisse der Männer zu erfüllen, sagt der Therapeut Everett Bailey. Wenn die realen Frauen dann Wünsche und Bedürfnisse hätten, würden Männer darauf mit Unverständnis und Ärger reagieren.

Pornographiekonsum steigere die Erwartungen der Männer an Frauen in einer Weise die nicht erfüllbar sei. Die Partnerin sei dann nicht mehr interessant, Männer wollten etwas Aufregendes, Neues, sagt Donald Hilton.

3) Pornographie führt zur Frühsexualisierung von Kindern

Die ersten Kontakte mit Pornographie gebe es oft im Alter von 7 oder 8 Jahren. Das sei deshalb besonders problematisch, weil die Eindrücke, die Kinder in diesem Alter aufnehmen, lange anhalten. Sie erinnern sich auch als Erwachsenen noch an die ersten pornographischen Bilder. Kinder in diesem Alter könnten noch nicht mit selbständig mit pornographischen Inhalten umgehen und hier gute Entscheidungen treffen, sagt Janice Shaw Crouse.

Everett Bailey kritisiert deshalb Aufklärungsprogramme, die Kinder und Jugendliche dazu ermutigen, ihre Sexualität auszuprobieren. Frühe sexuelle Kontakte würden die soziale und sexuelle Entwicklung schädigen. Später sei es für diese Menschen schwieriger, normale und erfüllende Beziehungen einzugehen.

4) Pornographie erniedrigt Frauen

In pornographischen Darstellungen sei es die Aufgabe der Frauen, Männern zu dienen. Pornographie werde unterschätzt, sagt Janice Shaw Course. Wer dagegen sei, werde für prüde gehalten. Tatsächlich sei die Darstellung der Frau als Objekt in der Pornographie ein großes Problem, sagt sie.

Untersuchungen hätten ergeben, dass es einen großen Anteil an Gewalt in pornographischen Darstellungen gebe. Bei den Dreharbeiten seien die Darstellerinnen häufig verbaler oder physischer Gewalt ausgesetzt, sagt Donald J. Hilton.

Pornographie erzeuge die Nachfrage nach Prostituierten, sagt der Jurist Patrick A. Trueman. Er war früher für den Bereich sexuelle Ausbeutung von Kindern im US-Justizministerium verantwortlich. Man könne daher die Pornographie nicht isoliert betrachten. Prostitution stehe in engem Zusammenhang mit Frauen- und Mädchenhandel.

Dieser spiele auch für die Pornographie eine Rolle, sagt Janice Shaw Crouse. Viele Frauen in Osteuropa seien gefährdet. Menschenhändler würden ihnen versprechen sie in den Westen zu bringen und ihnen dort zu einer Karriere als Filmstar zu verhelfen. Die Realität sieht dann anders aus. Sie müssten in Pornofilmen mitwirken. Das sei notwendig, um in das Filmgeschäft einzusteigen, behaupteten die Schlepper.

5) Ausbeutung von Kindern

Wer im Internet nach Pornographie sucht, findet auch Kinderpornographie, sagt Patrick A. Trueman. Pornographie sei die Einstiegsdroge für Kinderpornographie. Ein großer Teil der Personen, die Kinder sexuell missbrauchen, geben an, dass diese Probleme mit dem Konsum von Pornographie begonnen hätten. Trueman setzt sich deshalb für ein generelles Pornographieverbot ein.

Der Film endet mit einem Aufruf zum Handeln. Um die Familien und die Gesellschaft zu schützen sei es notwendig, über die Gefahren der Pornographie aufzuklären. Jeder könne und solle im Rahmen seiner Möglichkeiten tätig werden.


Doku über die Pornosucht, Auswirkungen auf Kinder, Familie, Gesellschaft - The Porn Pandemic: The Devastating Effects on Children, Family and Society



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