Schiiten-Führer will auch christliche Stätten im Irak verteidigen

12. Juni 2014 in Weltkirche


Der Schiiten-Führer Muqtada as-Sadr will Schutztruppen für religiöse Stätten im Irak mobilisieren, «Friedenseinheiten, um die heiligen Stätten von Muslimen und Christen in Kooperation mit der Regierung zu verteidigen»


Teheran (kath.net/KNA) Der Schiiten-Führer Muqtada as-Sadr will Schutztruppen für religiöse Stätten im Irak mobilisieren. Er plane «Friedenseinheiten, um die heiligen Stätten von Muslimen und Christen in Kooperation mit der Regierung zu verteidigen», erklärte der Geistliche und Politiker laut der englischsprachigen Internetseite des iranischen Senders Al-Alam am Mittwoch. Sadr reagierte damit auf das Vorrücken der Miliz «Islamischer Staat im Irak und Syrien». Deren Kämpfer haben nach Falludscha jetzt auch die nordirakische Stadt Mossul eingenommen.

Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki sprach sich inzwischen für die Verhängung des Notstands aus und kündigte die Aufstellung von Bürgerwehren an. Aus Mossul flohen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration 500.000 der drei Millionen Einwohner. Der chaldäische Erzbischof der Stadt, Emil Shimoun Nona, sprach am Mittwoch von einer dramatischen Lage.

Militärs und Polizisten hätten den radikalislamischen Milizen keinen Widerstand geleistet. Die meisten Christen hätten die Stadt verlassen. In Mossul selbst gingen Trinkwasser und Nahrungsmittel voraussichtlich in den kommenden Tagen zur Neige, sagte Nona dem vatikanischen Pressedienst Asianews.

Irak - Mossul (engl., BBC)


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