16. Juni 2014 in Weltkirche
Franziskus würdigt bei Begegnung mit Erzbischof Welby, dass Katholiken und Anglikaner gemeinsamen Kampf gegen moderne Formen der Sklaverei, Menschenhandel und illegalen Organhandel intensivieren wollen
Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat am Montag bei einer Audienz für Anglikaner-Primas Erzbischof Justin Welby mit Nachdruck die getrennten Kirchen zur Suche nach Einheit aufgerufen. Die Spaltungen der Christenheit seien "ein Skandal, ein Hindernis für eine glaubwürdige Verkündigung des Evangeliums", sagte der Papst.
Auch wenn historische Erfahrungen den Blick auf eine Einheit mitunter verdunkelten, und auch wenn der Weg zur Einheit sehr weit erscheine, müsse sie stets das Ziel aller ökumenischen Schritte sein. Freilich seien Fortschritte nicht nur durch menschliche Aktionen zu erreichen, sondern seien stets auch ein "freies Geschenk Gottes", so Franziskus. Und zum Abschluss seiner auf Italienisch gehaltenen Rede fügte er auf Englisch hinzu: "Vergessen sie nie die drei Worte: Gebet, Frieden und Armut. Wir müssen gemeinsam gehen!".
Der Papst würdigte, dass Katholiken und Anglikaner ihren gemeinsamen Kampf gegen die modernen Formen der Sklaverei wie Menschenhandel und illegalen Organhandel intensivieren wollten. Es gehe insbesondere darum, sich für die Opfer dieser unerträglichen Verbrechen einzusetzen, betonte Franziskus bei der Begegnung mit dem Erzbischof von Canterbury und Ehrenprimas der Anglikanischen Gemeinschaft.
Die Kirchen hätten beim gemeinsamen Vorgehen gegen diese schlimmen Plagen der Menschheit in Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen und internationalen Organisationen bereits manches erreicht, hob der Papst hervor. Der eingeschlagene Weg müsse beharrlich und entschlossen fortgesetzt werden. Welby hatte im März 2013 fast zeitlich mit dem Papst sein kirchliches Leitungsamt angetreten.
Bei ihrem ersten Treffen vor genau einem Jahr hatten Franziskus und Welby eine Fortsetzung des theologischen Dialogs und eine Intensivierung ihrer praktischen Zusammenarbeit für das Gemeinwohl vereinbart.
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