27. Juni 2014 in Weltkirche
Ein Beitrag zu der traditionellen Kollekte am 29. Juni sei eine «einfache Geste», die jeden Gläubigen mit dem Nachfolger Petri verbinde und diesem helfe, seine wohltätigen Werke auszuweiten, sagte Kurienerzbischof Becciu
Rom (kath.net/KNA) Der Vatikan wirbt für Spenden an den Papst durch den sogenannten Peterspfennig. Ein Beitrag zu der traditionellen Kollekte am 29. Juni sei eine «einfache Geste», die jeden Gläubigen mit dem Nachfolger Petri verbinde und diesem helfe, seine wohltätigen Werke auszuweiten, sagte der vatikanische Innenminister, Erzbischof Angelo Becciu, am Montag dem Pressedienst SIR.
Er verwies darauf, dass die Zuwendungen durch den Peterspfennig in den vergangenen Jahren rückläufig gewesen seien. Zuletzt betrugen sie 2012 rund 66 Millionen Dollar; 2009 waren es noch mehr als 80 Millionen Dollar gewesen. Becciu hob hervor, dass jedoch nicht die Höhe der Zuwendungen entscheidend sei, sondern eine möglichst große Beteiligung der Gläubigen.
Der Peterspfennig, der jährlich weltweit in allen katholischen Kirchen zum römischen Patronatsfest Peter und Paul gesammelt wird, fließt in den Wohltätigkeitsfonds des Papstes. Dieser fördert damit soziale und religiöse Projekte und Initiativen in aller Welt und leistet damit humanitäre Hilfe. Ebenfalls zum Peterspfennig zählen vom Kirchenrecht vorgesehene «freiwillige» Abgaben der Bistümer und Orden.
Die höchsten Beträge für den Peterspfennig kommen traditionell aus den USA, aus dem deutschen Sprachraum und Italien. In den vergangenen fünf Jahren ging der Beitrag aus dem deutschen Sprachraum leicht zurück. Rückläufig sind auch die Spenden aus den Ordensgemeinschaften. Grund hierfür sollen die gestiegenen Verpflichtungen für die Altenbetreuung und Altersvorsorge sein.
Der Brauch des Peterspfennigs für den Papst geht auf das erste Jahrtausend zurück. Ende des 8. Jahrhunderts entschlossen sich die neu zum Christentum bekehrten Angelsachsen, ihre Bindung an den Papst mit einer jährlichen Spende zu unterstreichen. So entstand der «Denarius Sancti Petri» (Peterspfennig), der zunehmend und in unterschiedlicher Form Verbreitung in den Ländern Europas fand. Im 16. Jahrhundert wurde damit auch der Bau des Petersdoms unterstützt. 1871 legte Papst Pius IX. mit der Enzyklika «Saepe venerabilis» eine einheitliche Regelung der Kollekte fest.
Abendstimmung: Blick vom Tiber zum Petersdom
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