29. Juli 2014 in Buchtipp
Wir leben in einer Kultur, in der Gotteslästerung alltäglich geworden ist - Leseprobe 7 aus dem Buch von Vladimir Palko: Die Löwen kommen
Kisslegg (kath.net) »Kill the Christians!« Text aus einem Lied der Gruppe Deicide
Vor Ostern 2011 macht Fräulein Stefanie Angelina Germanotte, bekannt als Lady Gaga, in zweierlei Art auf sich aufmerksam. Zuerst so, dass sie während einer Vorstellung in Houston vom Klavier auf den Hintern gefallen ist. Und dann mit ihren neuen Lied »Judas«.
»Ohohohoh, Im in love with Judas«, singt diese Lady, die in der Rolle der gotteslästernden Provokateurin mittlerweile Louise Ciccone, also Madonna, abgelöst hat. Warum Judas? Weil eben Ostern vor der Tür stand, und da glauben einige Menschen, dies sei die beste Zeit für Blasphemie. Zum Beispiel den zu loben, der Ihn verraten, Christus, der sich für uns geopfert hat. Es wird erzählt, dass die russischen Bolschewiken, nachdem sie an die Macht gekommen waren, in einigen Städten eine Statue des Judas Iskariot errichtet haben. Ob es wahr ist oder ein Mythos in jedem Fall knüpft Lady Gaga an eine Tradition an.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie die Gesellschaft Ihre Werte ehrt, so schauen Sie eine Weile auf Kultur und Kunst. Die sagen Ihnen die Wahrheit.
Die Revolution hat ein Pantheon von Heiligen, sie hat auch ihre Märtyrer und Kämpfer für ihre »Wahrheit«. Hollywood verehrte in der vergangenen Dekade künstlerisch den Pionier der sexuellen Revolution, Alfred Kinsey, mit dem Film »Kinsey«. Weitere Film-Ehren empfing »Vera Drake«, eine hingebungsvolle Frau, die anderen Frauen abzutreiben »hilft«. Dieser Film ist das künstlerische Bild der »Mutter Teresa« der Revolution. Die wirkliche Mutter Teresa haben die Revolutionäre nicht so gerne.
Darüber, wer Opfer und wer Aggressor bei homosexuellen Themen ist, hat uns schon der Film »Philadelphia« belehrt, und für alle, die sich immer noch widersetzen, die nicht verstehen wollen, hat es vor Kurzem ganz hart der Film »Brokeback Mountain« gezeigt. Die homosexuellen Paare, denen die rückständigen Mitbürger nicht das geben wollen, was ihnen zusteht, haben sich bereits einen Weg auch in die Serien des slowakischen Fernsehens Markíza gebahnt. Geschichten von Christen, die im Westen von dem Homosexualismus verfolgt werden, wollen die Künstler der Revolution aber nicht hören und deshalb werden sie auch nicht gehört. So wie sie niemals die wirkliche Geschichte von Whittaker Chambers kennen wollten. Genauso wenig hat sie die Geschichte der jahrelangen Verfolgung von Christen im Kommunismus interessiert. Wir wissen doch, dass sie im Grunde genommen auf der Seite der Kommunisten gestanden haben.
Im Film »The Hours« aus dem Jahr 2002 haben uns seine Autoren drei feministische Heldinnen vorgestellt. Nicole Kidman spielt die Schriftstellerin Virginia Woolf, Mitglied der Bloomsbury Gruppe, des englischen progressiven »Bienenstocks« aus den 30er-Jahren. Juliana Moore spielt ihre Leserin, die Mann und Kind verlässt, um ihre Freiheit zu suchen. Meryl Streep spielt eine Lesbe, die sich »in vitro« befruchten lässt und gemeinsam mit ihrer Partnerin die Tochter erzieht. »Million Dollar Baby« löst das Problem der Euthanasie zu Gunsten der Euthanasie.
Auch die revolutionäre Kunst hat verständlicherweise ihre Bösewichte. Da gibt es fremde Altäre, die abgerissen werden, fremde Symbole, die befleckt werden müssen.
Martin Scorsese drehte bereits im Jahr 1988 einen blasphemischen Film »Die letzte Versuchung Christi«. Die Komödie »Dogma« aus dem Jahr 1999 übertraf ihn noch. 1992 konnten auch die slowakischen Christen durch die Erzählung von Martin Kasarda, »Wohl das letzte Abendmahl«, veröffentlicht in Kultúrny ivot (Das Kulturleben), erleben, in welche Welt sie geraten sind.
Ein Hit der vergangenen Dekade war der Roman von Dan Brown »Sakrileg« und der nach dem Buch gedrehte Film. Die sexuelle Beziehung zwischen Jesus Christus und Maria Magdalena ist ein beliebtes Thema der Gotteslästerer. Brown hat noch »Opus Dei« als mordende kriminelle Organisation hinzugefügt. In der Fantasy-Trilogie »Der Goldene Kompass« wird die dunkle Macht »Kirche« oder »Magisterium« genannt.
2011 wurde in französischen Theatern das Stück »Golgota Picnic« gespielt. Dort fielen im Zusammenhang mit Jesus Christus Ausdrücke wie »terroristischer Teufel«, »Hu..sohn«. In einem weiteren dramatischen »Prachtstück« bewerfen Kinder das Bild des Herrn Jesus mit Granaten , in einem spanischen TV-Spot für Kondome wird gesagt: »Heiliges Kondom, das AIDS aus der Welt verbannt«. In den Kinos konnte man den Film »Rosa Mauer« mit einem homosexuellen Christus sehen ... Das alles und nicht nur das allein im Jahr 2011. Wir könnten fortsetzen.
Ähnlich verhält es sich mit der bildenden Kunst. Jegliche nur vorstellbare Schändung von Jesus Christus oder der Mutter Gottes ist erlaubt. »Piss Christ« von Andres Serrano, ein Foto des Kruzifixes in einen Behälter mit Urin getaucht, wandert schon seit 20 Jahren siegreich durch die Galerien des Globus. Im Frühling 2011 ist es in der französischen Stadt Avignon eingetroffen.
»Epifania I« von Gottfried Helnwein aus dem Jahr 1996 ist eine Parodie auf die Anbetung des kleinen Jesus durch die Heiligen Drei Könige. Auf dem Bild von Helnwein beten ihn Mitglieder der SS an. Die letzte Schande ist eine Statue der Jungfrau Maria von Mark Rossell. Sie wurde im österreichischen Sankt Pölten im Herbst 2010 installiert. Maria ist umhüllt von einer durchsichtigen Plastikhülle, die an ein Kondom erinnert. Die Statue wurde in den Räumen des Landhauses der niederösterreichischen Regierung ausgestellt. Gegen die Statue haben der örtliche Bischof Klaus Küng und Politiker von Straches FPÖ protestiert. Mark Rossell behauptet auf einer Internetseite, dass er mit seinem Werk gegen die Kommerzialisierung und den Kitsch, die er beim Besuch in Lourdes gesehen hat, protestiere. An anderer Stelle sagt er auch, dass er ein »pubertäres Bedürfnis hatte, die Madonna zu beschmutzen«.
Dies sind nur einzelne Beispiele, keine erschöpfende Aufzählung. Während das »Werk« von Serrano vor zwei Dekaden noch einen Skandal hervorgerufen hatte, weil es eines der ersten war, hat die Madonna in Sankt Pölten es kaum noch auf die Seiten der örtlichen Presse geschafft. Wir leben in einer Kultur, in der Gotteslästerung alltäglich geworden ist.
»Ich wollte niemanden beleidigen«, spricht Andres Serrano und stellt damit der Zeit ein Zeugnis der Irrationalität aus. Er wollte niemanden beleidigen, aber er tut es. Nicht nur die beiden Sängerinnen tun so, als ob sie eigentlich gute Christinnen wären. Auch Rossell erklärt, dass er gegen die kommerzielle Misshandlung der Jungfrau Maria protestiert. Eigentlich sagt er, dass er auf der Seite der Christen stehe.
Man erlaubt sich viel gegenüber Ihnen, liebe Christen ... Und im Übrigen, was erlaubt man sich denn Ihnen gegenüber? Nein, nicht auf der Leinwand oder in Galerien, sondern direkt in oder vor Ihren Kirchen?
Als ich in den Jahren 20022006 slowakischer Innenminister war, wurde kein einziger physischer Übergriff an Homosexuellen registriert. Dafür wurde aber Milo Čambal, der Mesner der Kirche »Jungfrau Maria der Sieben Leiden« in Bratislava im Stadtteil Pertalka 2005 direkt vor der Kirche bei einem Überfall einer Gruppe Satanisten ernsthaft verletzt.
Im westlichen Europa gibt es immer wieder systematische Attacken von aggressiven homosexuellen Gruppen im gleichen Stil.
Einige Wochen nach der Wahl von Papst Benedikt XVI., am 5. Juni 2005, kam es mitten in der bekanntesten Kirche Frankreichs, in der Pariser »Notre Dame«, zu folgendem Vorfall: Eine Gruppe Homosexueller der Organisation »Act Up« brach in die Kirche ein und spielte dort die Parodie auf eine Eheschließung. »Vermählt« wurden zwei Lesben. Ein Homosexueller imitierte einen Priester. Sie riefen: »Papst Benedikt, Homophob, AIDS-Mittäter!« Es kam zu einer Rangelei zwischen ihnen und den Kirchenbediensteten, bei der der Priester Patrick Jaquin leicht verletzt wurde. Im November 2008 störte die homosexuelle Organisation »Bash Back« protestantische Gottesdienste in Lansing im Staat Michigan, in der Kirche und vor der Kirche. Sie küssten sich, riefen Parolen und verteilten Flugblätter, in denen behauptet wurde, Jesus sei ein Homosexueller gewesen. Zur gleichen Zeit überfiel eine Gruppe im Homosexuellen-Viertel von San Francisco eine friedliche christliche Prozession. Ein homosexueller Aktivist störte im März 2012 die katholische Messe im englischen Devon während der Verlesung eines Hirtenbriefes der Bischöfe zum Regierungsentwurf für gleichgeschlechtliche Ehen.
Ein »kiss in«, also ein Küssen in der Kirche oder vor ihr, ist in den letzten Jahren eine der üblichen Provokationen von homosexuellen Aktivisten an Christen geworden. Außer in Michigan passierte dies in Salt Lake City und in San Diego in den USA vor einer Mormonenkirche, weiterhin im Herbst 2009 während des Papstbesuches in Barcelona, 2010 in Frankreich vor der Kathedrale in Lyon und vor der Kathedrale »Notre Dame« in Paris. 2011 wiederholt es sich vor der Kathedrale im peruanischen Lima. Oder die Aktivisten tauchen nur auf, um die Katholiken als »bigott« zu beschimpfen, geschehen im Februar 2011, am Tag des heiligen Valentin vor der Kathedrale in Chicago während des Gottesdienstes.
Aber die Kirchen werden nicht nur durch homosexuelle Aktivisten entheiligt. Im März 2011 brachen etwa 50 junge Menschen in die Kapelle auf dem Universitätscampus bei Madrid ein. Sie riefen durch Megafon antikirchliche Parolen und Frauen zogen sich dabei aus. Die Bewegung »Occupy Vatican« unterbrach im Oktober 2011 den Gottesdienst in der Kathedrale im kanadischen Vancouver. Zwei Wochen zuvor hatten Randalierer aus der gleichen Bewegung in Rom die Statue der Jungfrau Maria aus einer Kirche gestohlen und auf der Straße unter Jubel zerschlagen. Im März 2012 provozierten 15 Randalierer mit faschistischen Beschimpfungen die Besucher der tridentinischen heiligen Messe vor der Kathedrale in Bordeaux. In Europa sind einige Dutzend derartiger Fälle in den letzten Jahren bekannt geworden. Und wie viele wurden nicht bekannt?
In einer Atmosphäre echten Terrors lebt zurzeit der neue Erzbischof von Brüssel, André Joseph Leonard. Leonard beschreibt in seinem Buch, dass die Verbreitung von Homosexualität zur Verbreitung von AIDS beiträgt. Dafür wurde er zur Zielscheibe einer aggressiven Kampagne durch die Medien und danach wiederholt Opfer von körperlicher Gewalt. Schon 2008, als er noch Bischof in Namur gewesen war, hat man ihn für seine Thesen verklagt, aber das Gericht sprach ihn frei. Doch dies war nur der Anfang. Im Dezember 2010 sprang ihn während des Gottesdienstes in der »Kathedrale des heiligen Erzengels Michael und der heiligen Gudula« ein unbekannter Angreifer an und schmiss ihm eine Sahnetorte ins Gesicht. Zu einer Serie von Tortenattacken auf den Erzbischof kam es im April 2011, als er die Universität in Löwen besuchte. Schon vor dem Eingang wurde er angegriffen und dies setzte sich bis in den Vortragsraum fort. Das Video auf »Youtube«, das diesen Angriff zeigt, endet mit einem Appell diese Gewalt fortzusetzen.
Diese Menschen sprechen immer von Toleranz.
Durch ihre Kultur wissen Christen, wo sie stehen. Es ist an der Zeit, die Wahrheit zu sagen.
Cäsars Daumen dreht sich nach unten. Die Löwen kommen in die Arena. Sie knurren über Toleranz.
kath.net-Lesetipp
Die Löwen kommen
Warum Europa und Amerika auf eine neue Tyrannei zusteuern
Von Vladimir Palko
504 Seiten
2014 Fe-Medienverlag
ISBN 978-3-86357-072-9
Preis 13.20 EUR
Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:
- Link zum kathShop
- Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus:
Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]
Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]
Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.
© 2014 www.kath.net