Gebetsvigil mit dem Papst ein 'voller Erfolg'

18. März 2003 in Aktuelles


100 Studierende versammelten sich in der Edith Stein-Kapelle in Wien, rund 300 in Köln. Papst dankte Kardinal Meisner für Einladung nach Köln - auch wenn er "nicht mehr so jung" sei.


Wien-Köln (www.kath.net / PEK / red) Als "vollen Erfolg" bezeichnete der Wiener Universitätsseelsorger Konstantin Spiegelfeld den "Ersten Europäischen Universitätstag", der am Samstag abend mit einer Gebetsvigil mit Papst Johannes Paul II. und vielen Studierenden in verschiedenen Städten Europas begangen wurde. Über Fernseh Live- Schaltungen waren die Städte Rom, Bratislava, Krakau, Uppsala, Köln, Fatima und Wien miteinander optisch und real miteinander verbunden.

Der erste Teil des Abends war von persönlichen Zeugnissen und Bekenntnissen junger Menschen geprägt. „ Für mich wurden die Worte der Hl. Edith Stein wahr", bezeugte der junge Theologiestudent Andreas Bieringer vor den über rund 100 Mitfeiernden in der Edith Stein-Kapelle in der Wiener Katholischen Hochschulgemeinde: "Gott ist lebendig und nahe, ein Gott der Beziehung, ein Gott, der Gott ist.“ Beim anschließenden „Hevenu shalom allechem“ klatschten und sangen alle Studierenden in Europa mit. Im zweiten Teil wurden mit Papst Johannes Paul II. die Lichtreichen Geheimnisse betrachtet. Von Wien aus wurde die Einsetzung der Eucharistie übertragen. Je ein Studierender betete das Ave Maria auf Lateinisch vor, den zweiten Teil beteten alle Studenten in Europa gemeinsam. "Es war eine wunderbare gemeinsame Erfahrung, und man merkte, welch große Kraft von der Einheit im Gebet ausging", ist Spiegelfeld begeistert.

Den Abschluss bildete die Ansprache des Papstes, in der er neben dem dringenden Gebet für den Frieden Ermutigungen gab: "Die Jugend soll und muss an dem Aufbau eines neuen Europas teilhaben, mit dem Beitrag ihres Strebens und ihrer Ideale, des Studiums und der Arbeit, der Kreativität und der großzügigen Hingabe. Die jungen Christen sind in besonderer Weise gerufen, Christus anzukündigen und zu bezeugen und in Seinem Namen Erbauer der Einheit in der Vielfalt, der Freiheit in der Wahrheit, des Friedens in der Gerechtigkeit zu sein, eines Friedens, dessen die Welt heute so besonders bedarf.“ Die Fröhlichkeit und Lebendigkeit des Papstes waren verblüffend und bewundernswert.

In Köln fanden sich rund 300 Studierende sowie Schülerinnen und Schüler der Erzbischöflichen Schulen mit Erzbischof Joachim Kardinal Meisner in St. Andreas in Köln ein. In seiner Ansprache erinnerte Kardinal Meisner an den bedeutenden Ort, an dem sich die Kölner Gemeinde versammelt hatte: In St. Andreas besteht die älteste deutsche Rosenkranzbruderschaft, hier ruht der hl. Albertus Magnus, der „doctor universalis“ der mittelalterlichen Wissenschaft. Und schließlich ehrt man in Köln die Heilige Edith Stein, die in dieser Stadt in den Karmel eingetreten ist. Vor allem erneuerte der Kölner Erzbischof die Einladung an die Jugend zum Weltjugendtag 2005 in Köln.

„Die Heiligen Drei Könige, deren Gebeine im Kölner Dom verehrt werden, waren gleichsam die ersten weisen und studierten Menschen auf dem Weg zu Christus", betonte Meisner. "Mit dem hl. Albert, der hl. Edith Stein und vielen anderen Glaubenszeugen zeigen sie: Auf dem Pilgerweg des Glaubens sind wir mit ihnen in Köln in guter Gesellschaft.“ Der Kölner Weltjugendtag solle "ein großes Zeichen friedlicher Einheit und ein kraftvolles Glaubenszeugnis für unsere Welt werden“, wünschte Kardinal Meisner.

"Ich danke dem Kardinal von Köln, Joachim Meisner, für seine Einladung, da ich sicher bin, dass diese sich auch an mich richtet, obwohl ich, wie ihr sehen könnt, nicht mehr so jung bin", sagte der Papst unter lautem Applaus seiner jungen Zuhörer, wie "Zenit" berichtet. "Christliche junge Leute sind aufgerufen, ihr Zeugnis Jesu Christi zu verkünden und die Einheit in der Verschiedenartigkeit, die Freiheit in Wahrheit, den Frieden in Gerechtigkeit aufzubauen - gerade diesen Frieden braucht die Welt ganz besonders." Mit einem Lächeln auf den Lippen scherzte der Papst auch über die technischen Möglichkeiten der Videoübertragungstechnik, indem er seinen Zuhörern zusicherte, sie erlaube ihm, die Kardinäle, wie etwa denjenigen von Krakau, der auf dem Bildschirm zugeschaltet war, "aus der Ferne" zu kontrollieren.


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