Papst bittet Evangelikale um Vergebung für Verfolgungen

29. Juli 2014 in Chronik


Franziskus bei Besuch in Caserta: "Ich bitte euch um Vergebung für jene katholischen Brüder und Schwestern, die nichts verstanden haben"


Vatikanstadt (kath.net/KAP/red) Papst Franziskus hat evangelikale Christen und Pfingstkirchen um Vergebung für Übergriffe und Verunglimpfungen durch Katholiken in der Zeit des italienischen Faschismus gebeten. "Unter jenen, die die Mitglieder der Pfingstgemeinden verfolgt oder verurteilt haben, als ob sie Verrückte seien, die die Menschheit zerstören, waren auch Katholiken", sagte der Papst am Montag vor rund 200 Evangelikalen im italienischen Caserta nördlich von Neapel. Franziskus fuhr fort: "Ich bin der Hirte der Katholiken und bitte euch deshalb um Vergebung für jene katholischen Brüder und Schwestern, die vom Teufel versucht worden sind zu handeln, wie es die Brüder Josefs getan hatten." Er sei gekommen, um "Brüder" zu treffen, die ihn seinerseits vorher besucht hätten.

Es war das erste Mal, dass ein Papst eine Pfingstgemeinde besuchte. Anlass war ein Treffen mit dem befreundeten evangelikalen Pfarrer der Gemeinde, Giovanni Traettino. Der Vatikan bezeichnete die Reise als "rein privat". Franziskus und Traettino hatten sich 1998 kennengelernt, als der Pfarrer mit seiner Gemeinde Argentinien besuchte. Zu der Begegnung mit dem Papst waren auf Einladung Traettinos auch evangelikale Geistliche aus den USA und anderen Ländern angereist.

Nach seiner Ansprache betete Franziskus gemeinsam mit der Gemeinde das Vaterunser. Auf dem Programm stand zudem ein gemeinsames Mittagessen mit Traettino und einigen Gästen im Gemeindezentrum sowie eine Begegnung mit rund 300 Gästen. Der Papst war bereits am Samstag für einige Stunden in Caserta, um die dortige katholische Gemeinde zu ihrem Patronatsfest zu besuchen.

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