12. August 2014 in Chronik
Emeritierter Papst verfolge das kirchliche und politische Leben sehr aktiv, «liest Zeitungen, sieht Nachrichten, lässt sich informieren, empfängt Besucher.» Das Gehen breitet ihm etwas Mühe, «doch der Kopf ist hell und der Geist völlig klar»
Augsburg (kath.net/KNA) Der emeritierte Papst Benedikt XVI. verbringt diesen Sommer bewusst in Rom und nicht in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo. Er habe sich so entschieden, da auch Papst Franziskus auf einen Aufenthalt in den Albaner Bergen verzichtet habe, sagte der Präfekt des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein (Foto), im Interview der «Katholischen SonntagsZeitung»/«Neuen Bildpost». Im August habe der emeritierte Papst außerdem seinen Bruder Georg Ratzinger aus Regensburg zu Besuch.
Gänswein, der auch Privatsekretär des emeritierten Papst ist, bedauerte, dass die Brüder nicht nach Castel Gandolfo gingen. Dort sei es im Sommer angenehmer als in Rom, da die Ortschaft über dem Albaner See auf 450 Meter Höhe liege. «Am späten Nachmittag kommt immer ein leichter Westwind vom Meer, der erfrischt und gut tut.» Das fehle im hochsommerlichen Rom.
Zum Gesundheitszustand von Benedikt XVI. sagte der Erzbischof, angesichts seines Alters von 87 Jahren gehe es ihm entsprechend gut. Er habe zwar mit dem Gehen einige Schwierigkeiten, «doch der Kopf ist hell und der Geist völlig klar». Der emeritierte Papst verfolge das kirchliche und politische Leben sehr aktiv, so Gänswein. «Er liest Zeitungen, sieht Nachrichten, lässt sich informieren, empfängt Besucher.» In besonderer Weise sei er durch das Gebet für seinen Nachfolger und für die ganze Kirche beteiligt.
Zugleich bestätigte Gänswein, dass der emeritierte Papst nicht mehr nach Bayern kommen werde. Doch dass dieser seine Heimat vermisse, sei kein Geheimnis. Denn in Bayern lägen schließlich seine Wurzeln: «Sein Herz schlägt bayerisch, wie es ein schöner Buchtitel beschreibt.» In Gedanken gehe Benedikt XVI. oft in seiner Heimat spazieren, betonte Gänswein. Das schenke ihm innere Freude und Trost. Zudem gebe es noch immer viele Verbindungen in die Heimat wie Briefe, Besuche und andere Kontakte, die die bayerische Heimat zu ihm in den Vatikan brächten.
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Foto (c) kath.net/Martin Lohmann
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