26. August 2014 in Aktuelles
«Das ist oberflächlich. Wäre diese Bewegung eine religiöse, wären die Kirchen voll» - Gegen Abschaffung des Zölibats und Frauenpriestertum: «Wir beziehen bezüglich des Glaubens klare Grenzen. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke»
Hamburg (kath.net/KNA) Der emeritierte deutsche Kardinal Walter Brandmüller (85) hält nicht viel von der Begeisterung um Papst Franziskus: «Das ist oberflächlich. Wäre diese Bewegung eine religiöse, wären die Kirchen voll», sagte der ehemalige Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften im Interview mit der Hamburger Zeitschrift «Zeit Geschichte».
Brandmüller wandte sich gegen die Abschaffung des Zölibats und gegen das Frauenpriestertum: «Wir beziehen bezüglich des Glaubens klare Grenzen. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke», sagte er. Ein «Laisser-faire, Laisser-aller würde bedeuten, der Zerstörung der Kirche von innen tatenlos zuzusehen», erklärte der 85-Jährige.
Eine Ökumene, die evangelische und katholische Gläubige vereint, könne in dieser Glaubenslehre nicht existieren, denn «nach wie vor ist die Kirche im Sinne Luthers eine rein geistige Größe. So bleibt der Protestantismus im Widerspruch zum katholischen Glauben.»
Als größte Gefahr für die Kirche heute sieht Brandmüller die Verabsolutierung des Individuums: «Die Moderne fragt nicht: Was ist wahr?, sondern: Was nützt es? Ist es machbar? Pragmatismus und Utilitarismus sind die großen Häresien der Gegenwart.»
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