Syrischer Politiker: Assad war Geburtshelfer der IS-Miliz

1. September 2014 in Chronik


Die Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) verdankt ihr Erstarken nach Meinung des syrischen Oppositionspolitikers Bassam Abdullah dem Kalkül von Syriens Staatschef Baschar al-Assad.


Frankfurt (kath.net/KNA) Die Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) verdankt ihr Erstarken nach Meinung des syrischen Oppositionspolitikers Bassam Abdullah dem Kalkül von Syriens Staatschef Baschar al-Assad. Beide agierten «wie totalitäre Zwillinge», schreibt der Botschafter der Syrischen Nationalen Koalition in Deutschland in einem Gastbeitrag für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Montag).

So habe Assad 2012 mehrere Hundert Islamisten aus dem Gefängnis entlassen, zu denen auch heutige Mitglieder der IS-Führungsriege gehörten. Ferner verweist Abdullah auf die ungestrafte Besetzung des hochwichtigen Kraftwerks am Tabqa-Damm durch IS-Milizen. Assad sei trotz vorhandener militärischer Möglichkeiten nicht dagegen vorgegangen.

«Unter den Augen des IS bezogen die Ingenieure bis vor kurzem Gehalt aus Damaskus, und gegen Bezahlung lieferte IS Strom in die Gebiete unter Kontrolle des Regimes», so Abdullah. In einem «ähnlich perfiden Deal» habe Assad seit dem Sommer 2013 Erdöl aus Gebieten unter Kontrolle der IS-Milizen gekauft und sie damit finanziert. Auf diese Weise habe sich Assad zum «Geburtshelfer des Dschihadismus in Syrien» gemacht, schrieb Abdullah.

Assad habe mit seinen Verbrechen gegen das syrische Volk «ideale Bedingungen für den Terrorismus im islamischen Gewand geschaffen», so Abdullah weiter. «Assad will das syrische Volk sowie den Westen vor eine infame Wahl stellen: Entweder bleibt sein Regime an der Macht, oder Syrien wird dem IS übergeben.» Damit wolle Assad «zugleich Brandstifter und Feuerwehr sein und den Westen in einen Hinterhalt locken», warnte Abdullah.

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