Medien: Nuntiatur-Mitarbeiter arbeitete für CSSR-Geheimdienst

3. September 2014 in Chronik


Laut bild.de gab Simandl einst auch Informationen über die katholische Kirche in der DDR weiter, darunter Dossiers über die damaligen Bischöfe Joachim Meisner und Joachim Wanke.


Berlin (kath.net/KNA) Laut einem Medienbericht hat ein heutiger Mitarbeiter der Papst-Botschaft in Berlin im Kalten Krieg für einen kommunistischen Geheimdienst gearbeitet. Wie das Internetportal bild.de am Dienstagabend berichtet, gab der Geistliche Karel Simandl zwischen 1975 und 1990 Informationen aus der katholischen Kirche an den Geheimdienst der damaligen Tschechoslowakei (CSSR) weiter.

Der Fall wurde bereits vor zehn Jahren in Prag bekannt. Damals trat Simandl als Generalsekretär der Tschechischen Bischofskonferenz zurück und gestand sein Fehlverhalten ein. Derzeit ist er im Rang eines Prälaten an der Apostolischen Nuntiatur in Berlin tätig.

Laut bild.de gab Simandl einst auch Informationen über die katholische Kirche in der DDR weiter, darunter Dossiers über die damaligen Bischöfe Joachim Meisner und Joachim Wanke.

Der Direktor der Berliner Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, sagte dem Internetportal, die katholische Kirche müsse den Fall untersuchen und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen. Wer seine Glaubensbrüder an die Geheimpolizei verraten habe, dürfe nicht weiter in der Kirche in herausgehobener Stelle tätig sein, so Knabe.

Ein Sprecher der Apostolischen Nuntiatur in Berlin sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), es handle sich bei den Vorwürfen um eine «schon lange bekannte Geschichte». Das Staatssekretariat im Vatikan sei frühzeitig informiert worden.

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