Kardinal Marx bekräftigt Unauflöslichkeit der Ehe

6. September 2014 in Deutschland


DBK-Vorsitzender: Kirche ist in dieser Frage an das Wort Jesu gebunden. Sakramentale Anerkennung der zweiten Beziehung nach Scheitern der ersten ist «ausgeschlossen». «Andere Formen der Anerkennung» seien aber zu bedenken.


Frankfurt (kath.net/KNA) Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx (Foto), hat das katholische Verständnis von der Unauflöslichkeit der Ehe bekräftigt. Die Kirche sei in dieser Frage an das Wort Jesu gebunden, sagte der Erzbischof von München und Freising der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Freitag). Zugleich räumte Marx ein, dass Kirche sich der Tatsache stellen müsse, dass Ehen scheitern und Familien zerbrechen.

«Wir müssen das Schweigen angesichts der Scheiterns überwinden», sagte Marx. So stelle sich die Frage, was die Kirche zu einer zweiten Beziehung zu sagen habe, die auch eine «eigene sittliche Qualität» haben könne. Eine sakramentale Anerkennung ist nach den Worten des Kardinals jedoch «ausgeschlossen». Wohl aber seien «andere Formen der Anerkennung» noch nicht genügend bedacht worden, so Marx. Nähere Details nannte der Kardinal nicht. Er wolle der von Papst Franziskus einberufenen Weltbischofssynode zu Fragen von Ehe und Familie nicht vorgreifen. Im Herbst treffen sich die Bischöfe im Vatikan, um über diese Themen zu beraten. Eine zweite Zusammenkunft ist im kommenden Jahr vorgesehen.

Einzelne Theologen verweisen mit Blick auf den Umgang mitwiederverheirateten Geschiedenen auf die Praxis der Ostkirchen, in denen zwar keine zweite Ehe eingegangen, die zweite Beziehung als Verantwortungsgemeinschaft aber gesegnet werden kann. Eine weitere Frage in diesem Zusammenhang ist die Zulassung zu den Sakramenten. Nach geltendem Verständnis sind wiederverheiratete Geschiedene etwa vom Kommunionempfang ausgeschlossen.

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Foto Kardinal Marx (c) Erzbistum München und Freising


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