7. September 2014 in Deutschland
Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt hat die Katholiken zum offenen Bekenntnis ihrer religiösen Überzeugungen aufgerufen. Er warnte vor einer «Scham, die den Glauben verstummen lässt und versteckt», nicht zuletzt auch in Minderheitenlage.
Neuzelle (kath.net/KNA) Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt (Foto) hat die Katholiken zum offenen Bekenntnis ihrer religiösen Überzeugungen aufgerufen. Bei einer Wallfahrt des Bistums Görlitz warnte er am Sonntag in Neuzelle vor einer «Scham, die den Glauben verstummen lässt und versteckt». Vor allem, wenn Christen in einer Minderheitenlage lebten, sei es wichtig, «Signale für Gottes Gegenwart» zu senden. Ipolt feierte die Messe mit über 2.000 Teilnehmern gemeinsam mit dem früheren Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner.
Ipolt räumte ein, dass immer mehr Katholiken ihren Glauben nicht mehr praktizierten: «Dieser leise Auszug aus der Kirche tut weh.» Er rief die Gläubigen zur Ausdauer auf, insbesondere im religiösen Dialog mit jungen Menschen. «Wir dürfen die junge Generation nicht aus dem Gespräch lassen», forderte der Bischof des Bistums Görlitz.
Das Bistum feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Die Diözese wurde am 8. Juli 1994 zusammen mit den Bistümern Erfurt und Magdeburg vom damaligen Papst Johannes Paul II. errichtet. Mit 28.600 Katholiken ist Görlitz mit Blick auf die Mitgliederzahl das kleinste deutsche Bistum. Beim Gottesdienstbesuch ist es seit Jahren dagegen Spitzenreiter unter den 27 deutschen Diözesen. 2013 kam durchschnittlich jeder fünfte Katholik zur Sonntagsmesse, im Bundesdurchschnitt ist es dagegen jeder zehnte.
Die Predigt von Bischof Ipholt in voller Länge auf Video:
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Foto Bischof Ipholt © EWTN/Screenshot
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