Aufruf an christliche Männer: Übernehmt mehr Verantwortung!

18. September 2014 in Familie


200 Teilnehmer bei Treffen des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden zum Thema „Mann sein – mit Charakter“ - Zum Christsein gehört auch eine ehrliche Steuererklärung


Dietzhölztal (kath.net/idea) Christliche Männer sollten in der Gesellschaft mehr Verantwortung übernehmen. Dazu hat der Unternehmer und Vorsitzende der Stiftung Christliche Medien, Friedhelm Loh (Haiger), auf einem Männertag des Bundes Freier evangelischer Gemeinden am 13. September im mittelhessischen Dietzhölztal-Ewersbach aufgerufen. Sie sollten in Beruf, Gemeinde und Familie zielorientiert ihre Werte leben und so – gemäß dem biblischen Auftrag – das Salz einer Gesellschaft sein. Ein solcher Lebensstil sei geprägt von einer „unbändigen Lust auf Neues“, sagte Loh in einer Podiumsdiskussion auf der Veranstaltung unter dem Motto „Mann sein – mit Charakter“. Dazu gehöre auch, niemals den Ist-Zustand zu akzeptieren. Loh kritisierte, dass die Gesellschaft zunehmend egoistischer werde: „Der egozentrische Mensch misst alles an den eigenen Bedürfnissen.“ Christen müssten auch das Wohl der anderen im Auge behalten.

Den rund 200 Besucher empfahl er, sich immer zu fragen: „Was will Gott von mir?“ Loh riet dazu, sich am Vorbild von Jesus Christus zu orientieren. Der Sohn Gottes habe einerseits die Welt hart kritisiert, andererseits aber Menschen in den Arm genommen und ihnen gezeigt, dass er sie liebe. Loh hat nach eigenen Worten erlebt, dass der Glaube an Jesus Christus innere Ruhe und Stabilität gibt. Man könne sich darauf verlassen, dass Jesus gut führe. So habe er „den besonderen Segen Gottes erlebt“.

Ein Freund kann helfen, sexuellen Versuchungen zu widerstehen

Der Hauptredner des Treffens, der Leiter der Bereiche Seelsorge und Männerarbeit im Forum Wiedenest, Matthias Burhenne (Bergneustadt), gab unter anderem Tipps, wie man als Mann sexuellen Versuchungen widerstehen kann und zugleich glaubwürdig lebt. Er verwies auf Umfragen, nach denen 60 bis 80 Prozent aller Männer pornografische Filme im Internet sähen und alle 120 Sekunden an Sex dächten. Für viele habe sich das Internet zur Sucht entwickelt. Auch die Ehen von Christen litten darunter. Frauen erlebten es als demütigend, wenn ihr Ehemann sich solche Filme anschaue. Noch belastender für eine Ehe sei es aber, wenn Männer ihre Frauen belügen und verschweigen, dass sie Probleme hätten. Burhenne riet, sich professionelle Hilfe bei einem dafür ausgebildeten Seelsorger zu suchen. Hilfreich sei es auch, wenn Männer einen Freund hätten, mit dem sie über ihre Probleme sprechen und beten könnten. Laut Burhenne ist für eine gelingende Sexualität eine gute Kommunikation mit dem Ehepartner das Wichtigste.

Kritik an charakterloser Gesellschaft

Scharfe Kritik übte Burhenne an der Charakterlosigkeit der deutschen Gesellschaft. Sie zeige sich darin, dass sich in den letzten Jahren alles – auch in der Politik – nur noch um das Geld drehe. „Kinder werden dann ganz schnell in eine Kita geschickt, nur damit die Mutter wieder arbeiten gehen kann“, klagte Burhenne. Noch schlimmer seien die vielen Abtreibungen, weil Kinder nicht in die Lebensplanung der Eltern passten: „Da müssen wir Christen ausdauernder aufschreien.“

Der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Ansgar Hörsting (Witten), rief die Besucher auf, Vorbilder für andere zu werden: „Das sind Menschen, von denen möchtest du dir einige Scheiben abschneiden.“ Solche Menschen brauchten alte und junge Männer in den Gemeinden, sagte er in einem Grußwort.

Zum Christsein gehört auch eine ehrliche Steuererklärung

In einem Seminar des Treffens sagte der Marburger Steuerfahnder Steffen Hahn, dass zum Christsein auch eine ehrliche Steuererklärung gehöre. Im Bund Freier evangelischer Gemeinden haben 60 der 471 Gemeinden Männergruppen. Wie es hieß, sind besonders Gruppen mit praktischen Aufgaben erfolgreich. Als Beispiel wurden Männer in Norddeutschland genannt, die Brennholz hacken und es älteren Leuten aus der Gemeinde zur Verfügung stellen. Dieser Gruppe hätten sich auch Männer angeschlossen, die sonst keine Kontakte zur Gemeinde haben.


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