'Blankes Entsetzen' über Entwicklungen bei Sterbehilfe

2. Oktober 2014 in Deutschland


Landeskomitee-Vorsitzender Schmid: Kirche muss Vorreiter in der Begleitung von Sterbenden sein - Zum belgischen Fall eines Strafgefangenen mit Todeswunsch: „Damit wird die Todesstrafe durch die Hintertür eingeführt.“


München (kath.net/pem) Der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Albert Schmid, hat sich angesichts der aktuellen Entwicklungen in Bezug auf Sterbehilfe besorgt geäußert. „Der kürzlich bekannt gewordene Fall eines 50-jährigen Strafgefangenen in unserem Nachbarland Belgien, der nach 30 Jahren im Gefängnis seinem Leben ein Ende setzen wollte und dies vor Gericht durchsetzen konnte, löst bei mir blankes Entsetzen aus“, so Schmid: „Damit wird die Todesstrafe durch die Hintertür eingeführt.“

Mit Blick auf die Debatte über die Novellierung der Gesetzgebung zur Sterbehilfe in Deutschland betonte Schmid: „Die organisierte oder gar gewerbsmäßige Form der ‚Sterbehilfe‘ darf nicht unterstützt werden.“ Es gehe vielmehr darum, Schwerkranke und Sterbende zu begleiten. „Kirchliche Einrichtungen und Pfarrgemeinden stehen gleichermaßen in der Pflicht, sowohl im vielfältigen ehrenamtlichen Engagement als auch in den professionellen hauptamtlichen Diensten, hier Vorreiter für eine Gesellschaft zu sein, die droht, ihren bisherigen Konsens in dieser lebenswichtigen Frage zu verlieren“, sagte der Vorsitzende.

Schmid erinnerte daran, dass das Zentralkomitee der deutschen Katholiken seinen Aggiornamento-Preis in diesem Jahr unter anderen an den Verein „Set-Free“ verliehen hat, der Strafgefangene in der Justizvollzugsanstalt Straubing ehrenamtlich betreut. Der Geschäftsführende Ausschuss des Landeskomitees werde sich in besonderer Weise mit dieser Fragestellung befassen, kündigte Schmid an. Das Präsidium des Landeskomitees werde darüber beraten, wie die auf Lebenshilfe ausgerichtete Begleitung betroffener und gefährdeter Personen verbessert werden könne.


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