7. Oktober 2014 in Aktuelles
Unklare Aussagen von Kardinal Marx bei Bischofssynode: Man habe zwar nicht das Ziel, die Lehre zu verändern. Aber man könne auch nicht sagen: "Wir rühren nicht an der Lehre und betrachten nur die Pastoral."
Rom (kath.net/KNA/red) In der kirchlichen Debatte über Ehe und Familie hat sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gegen eine Glorifizierung einer vermeintlich guten alten Zeit gewandt. «Wir sollten den Unterton vermeiden, es habe irgendwann eine ideale Realität von Ehe und Familie gegeben», sagte Marx am Montag vor Journalisten in Rom. Dies sei eine «falsche» und «ungeschichtliche» Sicht, «die ein bisschen reconquistamäßig» sei, so Marx. Es dürfe nicht
darum gehen «wiederzugewinnen, was wir mal hatten».
Dann meinte der Kardinal, dass die Lehre der Kirche kein "statisches Gebilde" sei und "weiterentwickelt" werden müsse. Und etwas unklar ging es dann bei den Aussagen weiter. Laut dem Erzbischof von München habe die Bischofssynode zwar nicht das Ziel, die Lehre zu verändern. Aber man könne auch nicht sagen: "Wir rühren nicht an der Lehre und betrachten nur die Pastoral." Die Kirche müsse die christliche Botschaft von der Familie vielmehr mit den heutigen Menschen "neu erarbeiten" und einen "neuen Blick auf die Lehre werfen", so Marx.
Er plädierte auch für eine differenziertere Sicht auf Homosexualität in der katholischen Kirche. Über eine homosexuelle Beziehung, die über Jahrzehnte treu gelebt werde, könne man nicht sagen, "das ist alles nichts". Dies sei ein "bisschen zu stark". In solchen Fällen dürfe die Kirche nicht «einfach alles über einen Kamm scheren, sondern müsse es »genauer anschauen«, forderte Marx. Deswegen heiße er aber "nicht einfach homosexuelle Beziehungen gut".
Bischofssynode: Kardinal Marx gibt ein Interview, in welchem er seinen Standpunkt erläutert (in ENGLISCH)
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