25. Oktober 2014 in Aktuelles
Ethnische Zugehörigkeit nun im israelischen Pass ersichtlich.
Heidelberg/Jerusalem (kath.net/ KNA)
Der zweijährige Yaakov Haloul aus Galiläa schreibt in Israel Geschichte: Er ist nach Angaben des Bundesverbandes der Aramäer in Deutschland vom Freitag der erste offiziell registrierte Aramäer in Israel.
Durch eine im vergangenen Monat erlassene Richtlinie von Israels damaligem Innenminister Gideon Sa'ar sei es Christen als Angehörige der aramäischen Gemeinschaft jetzt möglich, ihre eigene ethnische Zugehörigkeit in den Ausweisdokumenten eintragen zu lassen, so der Bundesverband in Heidelberg. Bislang hätten aramäische Christen in Israel die Bezeichnung Araber annehmen müssen. Schon jetzt seien mehrere 10.000 Änderungsanträge eingereicht worden.
Der Verband lobte die israelische Regierung, die als erste im Nahen Osten die Aramäer als eigenständige ethnische Gemeinschaft anerkannt und die Bezeichnung Aramäer als standesamtliche Eintragung zugelassen habe. Betroffen von dieser Entscheidung seien schätzungsweise 130.000 bis 160.000 christliche Aramäer im Kernland Israels und in Ost-Jerusalem.
Der deutsche Bundesverbandsvorsitzende Daniyel Demir erläuterte, die Aramäer lehnten die Bezeichnungen Araber und Palästinenser für ihre Gemeinschaft ab. Nach der Staatsgründung Israels seien sie jedoch gegen ihren Willen zur Gruppe der Araber gezählt worden. Die Aramäer seien eine eigenständige ethnische Gemeinschaft, die auf eine Geschichte von mehr als 4.500 Jahren zurückblicke.
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Foto: Tel Aviv von Jaffa aus gesehen © Stefan Bolli, kath.net
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