'Spiegel'-Kolumne kritisiert 'Sexualkunde: Oralsex für Siebtklässler'

29. Oktober 2014 in Kommentar


Jan Fleischhauer: „In ihrem Bemühen, das traditionelle Familienbild zu ersetzen, greift die Sexualpädagogik zu ungewöhnlichen Methoden: Die Fachleute empfehlen für den Unterricht die Beschäftigung mit Vibrator, Handschellen und Lederpeitsche.“


Hamburg (kath.net) „In ihrem Bemühen, das traditionelle Familienbild zu ersetzen, greift die Sexualpädagogik zu ungewöhnlichen Methoden: Die Fachleute empfehlen für den Unterricht die Beschäftigung mit Vibrator, Handschellen und Lederpeitsche.“ Darauf weist „Spiegel“-Redakteur Jan Fleischhauer in einer Kolumne im Hamburger Nachrichtenmagazin hin. Er gesteht: „Für mich war neu, wie früh man in Deutschland mit der Einführung in das weite Reich der Sexualität beginnt, muss ich gestehen. Ich ging bislang davon aus, dass Kinder im Aufklärungsunterricht vor allem etwas über Verhütungsmittel lernen, um ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass offenbar auch die Einübung in Sexualtechniken, die selbst vielen Erwachsenen fremd sind, zum Unterrichtsstoff gehört. Aber meine Kinder sind ja auch schon aus dem Schulalter heraus. ‚Achtung, keine Satire‘ hat die "‘Süddeutsche‘ neulich für Leser wie mich einen Artikel begonnen, in dem sie über die neuesten Trends berichtete.“

Fleischhauer zählte Unterrichtsinhalte für Siebtklässler auf: Berichte zu Themenkärtchen wie „‘Das erste Mal ein Kondom überziehen‘, ‚das erste Mal ein Tampon einführen‘, ‚das erste Mal Analverkehr‘. Worüber Jugendliche in der siebten Klasse in großer Runde eben gerne reden.“ Auch die Unterrichtseinheit „der neue Puff für alle“ erwähnt er, „dabei geht es darum, dass ein Bordell so modernisiert werden soll, dass es ‚verschiedenen Lebensweisen und sexuellen Praktiken‘ genügt“.

Der „Spiegel“-Redakteur erläuterte, dass schon die 68er „ihren revolutionären Ehrgeiz auf die kindliche Sexualität“ richteten. Es gehe um die Überwindung des traditionellen Familienbildes. „Die moderne Sexualpädagogik kennt alle möglichen Konstellationen: das schwule Paar, das lesbische Paar mit zwei kleinen Kindern, die betreute Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderungen, die Spätaussiedlerin aus Kasachstan. Nur eine Kleinfamilie mit Mutter, Vater und Kind sucht man bei ihr vergeblich.“

Dabei sollte man meinen, so Fleischhauer, „dass es langsam langweilig wird, die klassische Familie zu erledigen. Aber offenbar gibt es links der Mitte ein unstillbares Bedürfnis, den abweichenden Lebensentwurf zur Norm zu erklären. Den neuen Aufklärern reicht es nicht, dass jedermann seine Sexualität so leben kann, wie er sich das wünscht, sie müssen ständig hören, dass dies auch völlig in Ordnung so ist. Dass gerade der Wunsch nach Bestätigung nicht Selbstbewusstsein verrät, sondern genau das Gegenteil, scheint ihnen dabei zu entgehen.“

Abschließend bezeichnete es Fleischhauer als „die eigentliche Pointe“: „Auch schwule Eltern halten nichts davon, dass Kindern die Wonnen des Fesselsexes nahegebracht werden, bevor sie sich zum ersten Mal geküsst haben. Wer glaubt, dass ein Ehepaar die aufdringliche Frühaufklärung besonders begrüßen würde, nur weil die Partner das gleiche Geschlecht haben, versteht weder etwas von Homosexualität noch von Elternschaft.“

Link zur vollständigen Kolumne im „Spiegel“: „Moderne Sexualkunde: Oralsex für den Siebtklässler“.


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