31. Oktober 2014 in Weltkirche
Die Piusbruderschaft übt scharfe Kritik an der vor knapp zwei Wochen beendeten katholischen Weltbischofssynode zu Ehe und Familie.
Lourdes (kath.net/KNA) Die Piusbruderschaft übt scharfe Kritik an der vor knapp zwei Wochen beendeten katholischen Weltbischofssynode zu Ehe und Familie. Die Beratungen in Rom hätten «die Tür zur Hölle» geöffnet, sagte der Generalobere Bernard Fellay dem Internetportal der französischen Piusbrüder, Porte Latine. Zwar habe das Bischofstreffen zunächst keine Entscheidungen gefällt, «aber die Richtung ist vorgegeben».
Mit Blick auf die Diskussion zum Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen sagte Fellay, natürlich sei zu überlegen, wie man den Betroffenen helfen könne. «Aber man hilft ihnen sicher nicht, wenn man ihnen sagt, es existiere eine offene Tür, wo es keine gibt.» Die Bischöfe hätten letzten Endes dazu beigetragen, die Situation von «Ehebrechern» zu verharmlosen. «Wenn man die Moral antastet, dann tastet man die Gebote Gottes an.»
Die Ergebnisse des von Papst Franziskus einberufenen Treffens werden derzeit in den Ortskirchen diskutiert. Im Herbst 2015 findet dann die ordentliche Weltbischofssynode statt. Das Gespräch mit Fellay wurde laut Porte Latine am Montag im französischen Wallfahrtsort Lourdes geführt.
Zuletzt war Bewegung in die festgefahreren Gespräche zwischen dem Vatikan und der Piusbruderschaft gekommen. Ende September fand erstmals nach zwei Jahren eine Begegnung zwischen dem Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, und Fellay statt. Der für die Beziehungen zur Piusbruderschaft zuständige Sekretär der Kommission «Ecclesia Dei», Erzbischof Guido Pozzo, stellte unlängst den Status einer Personalprälatur für die Bruderschaft in Aussicht. Die erste Gemeinschaft, die diesen Status erhielt, war 1982 das Opus Dei.
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