Gebet in Blauer Moschee

29. November 2014 in Chronik


Papst Franziskus betete in der Sultan-Ahmet-Moschee in Istanbul. Vatikan bezeichnet das Gebet als "stille Anbetung"


Istanbul (kath.net/KAP)
Papst Franziskus hat am Samstag nach einem Rundgang durch die Sultan-Ahmet-Moschee am Samstag neben Großmufti Rahmi Yaran schweigend, mit gesenktem Kopf und geschlossenen Augen rund zwei Minuten vor der Gebetsnische in einer Moschee gebetet. An gleicher Stelle hatte auch Papst Benedikt XVI. bei seiner Türkeireise innegehalten. Vatikansprecher Federico Lombardi bezeichnete Franziskus' Innehalten vor der Gebetsnische in der Blauen Moschee anschließend als "stille Anbetung". Vor zwei Wochen hatte Lombardi noch erklärt, falls der Papst in der Moschee bete, handele es sich nicht um ein formales und öffentliches Gebet, sondern eher um einen Moment der persönlichen Sammlung. "Es ist klar, dass man bei einem Christen in einer Moschee nicht von einem formalen Gebet sprechen kann", so Lombardi damals.

Unmittelbar danach begab sich der Papst zu einer Besichtigung der Hagia Sophia, die aus Sicherheitsgründen weiträumig abgesperrt war. Franziskus ließ sich den Bau vom Direktor des Museums, Hayrullah
Cengiz, erklären. Die vom römischen Kaiser Konstantin im Jahr 360 errichtete "Kirche der Göttlichen Weisheit" war zu byzantinischer Zeit die Hauptkirche des Reiches und Krönungskirche der Kaiser.

Nach einem Brand wurde sie unter Kaiser Justinian 537 neu errichtet. Danach galt sie auf Grund ihrer Ausstattung und ihrer Mosaike als die prächtigste und größte Kirche des christlichen Ostens. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 wurde die christliche Kirche sofort in eine Moschee umgewandelt. Der Gründer des laizistischen Staates, Mustafa Kemal Atatürk, machte sie 1934 zum Museum.

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